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Königin Hatschepsut

Zu den bemerkenswertesten Frauen des ägyptischen Altertums und zu den wenigen Frauen Ägyptens, die den Pharaonenthron bestiegen, gehört die Königin Hatschepsut ( Neues Reich , 18. Dynastie, 15 Jahrhundert v. Chr.). Sie war die Tochter des Königs Thutmosis I. und dessen königlicher Gemahlin Ahmose. Verheiratet war sie mit dem König Thutmosis II., mit dem sie eine Tochter hatte. Einen männlichen Thronerben hatte sie nicht zur Welt gebracht. Allerdings hatte ihr Mann, Thutmosis II., mit einer Nebenfrau namens Isis einen Sohn gezeugt: den zukünftigen Thutmosis III. – somit ihr Stiefsohn. Nach dem Tode Thutmosis’ II. war Thutmosis III. noch zu jung zum Regieren. Also übernahm sie (zunächst in seinem Namen, dann als Pharaonen) die Regentschaft. Zwar blieb Thutmosis III. offiziell Mitregent, stand jedoch im Hintergrund.Ihre Regierungszeit (je nach Chronologie von 1467 bis 1445 bzw. 1479 bis 1558 v. Chr.) war geprägt von außergewöhnlichen Bauprojekten und großen Handelsexpeditionen. Neben zahlreichen Prunkbauten in Karnak (insbesondere die Rote Kapelle bzw. Chapelle Rouge und mehrere Obelisken) ließ sie einen gewaltigen Terrassentempel in Deir el-Bahari in West-Theben errichten (siehe Tempel der Königin Hatschepsut). Er fungierte als Totentempel und Göttertempel und war kultisch über Festprozessionen mit den Anlagen von Karnak verbunden. Weitere Bauten hinterließ sie bei Beni Hassan, wo sie einen Felstempel für die Löwengöttin Pachet ausmeißeln ließ (siehe Speos Artemidos), in Hermopolis sowie an vielen anderen Stellen Ägyptens und Nubiens. Belegt sind nur wenige militärische Feldzüge. Im Gegensatz zu ihren männlichen Vorgängern und Nachfolgern schien sie keine große Bindung zum Militär gehabt zu haben. Die Hieroglyphentexte und Reliefbilder in ihrem Totentempel betonen viel mehr die Organisation von friedlichen Handelsexpeditionen ins Innere Afrikas bzw. nach Punt, von wo viele exotische Tiere und Pflanzen und viel wertvolles Weihrauch mitgebracht wurden.

Viel ist über sie gerätselt und geschrieben worden. Einige historische Abhandlungen lassen sich zu dem Versuch verleiten, ihren Charakter oder ihre Persönlichkeit zu beschreiben. Doch tatsächlich ist nichts über ihre Persönlichkeit bekannt. Bekannt sind nur ihre Bauten und ihre politischen Akte und Handlungen. Man weiß also nicht, ob sie als Person die treibende Kraft im Staat war oder ob sie Repräsentantin einer Interessenspartei von hohen Amts- und Würdenträgern war. Die Art ihrer Selbstpräsentation in Texten und Bildern spricht dafür, dass sie sich in vielen Kontexten als männlichen Pharao darstellen ließ. Dies wurde von Historikern oft als Merkmal besonderer Emanzipation oder als Charakterzug dargestellt. Es kann sich aber auch um eine Anpassung an ein althergebrachtes Rollenklischee handeln, bei dem die Herrscherrolle traditionell Männern zugeschrieben wird. Die Herrschaftslegitimation war für Hatschepsut ein wichtiges Problem und Anliegen, war sie doch ursprünglich nur als Regentin im Namen des unmündigen Thutmosis III. angetreten. Vermutlich betonte sie deshalb, wie in einigen Texten und Bildern der Roten Kapelle zu lesen und zu sehen ist, dass sie von göttlicher Abstammung sei und der Gott Amun ihr in Form eines Orakelspruches die Herrschaft zusprach. Auch die Texte in ihrem Totentempel betonen den göttlichen Charakter ihrer Geburt und ihrer Thronbesteigung.Eine besondere Figur in ihrem Mitarbeiterstab war der hohe Amts- und Würdenträger Senenmut. Er genoss anscheinend ihr Vertrauen, zumindest gewährte sie ihm zahlreiche Privilegien. Er fungierte unter anderer als Schatzmeister und war für zahlreiche Bauvorhaben der Königin verantwortlich.

Hatschepsut ließ sich in einem Grab im Tal der Könige bestatten (KV 20). Die genauen Umstände ihres Todes sind unbekannt. Nach ihr kam Thutmosis III. an die Macht, die er nominell schon lange hatte. Er widmete sich wieder verstärkt militärischen Ambitionen und unternahm zahlreiche Feldzüge nach Nubien und Vorderasien.Wichtigster Beleg für den Streit um die Herrschaft zwischen Hatschepsut und ihren Gefolgsleuten und Thutmosis III. mit seinen Gefolgsleuten ist der Umstand, dass unter Thutmosis III. ihr Name und ihr Andenken von vielen Denkmälern getilgt wurden. Auch die Tatsache, dass sich seine Außenpolitik von derjenigen Hatschepsuts deutlich unterschied, spricht dafür, dass es innenpolitisch zwei gegnerische Parteien gab.

Auswahl weiterführender Literatur:

  • Arnold, Dieter, "Deir el-Bahari", in: Lexikon der Ägyptologie, Band I, Wiesbaden 1973, Sp. 1017-1022.
  • Desroches-Noblecourt, Christiane, Hatschepsut – Die geheimnisvolle Königin auf den Pharaonenthron, Bergisch Gladbach 2007
  • Gardiner, Alan, Egypt of the Pharaohs, Oxford 1961.
  • Naville, Eduard, Deir el-Bahari, 6 Bände, London 1895-1908.
  • Seipel, Wilfried, "Hatschepsut", in: Lexikon der Ägyptologie, Band II, Wiesbaden 1977, Sp.1045-1051.
  • Schneider, Thomas, Lexikon der Pharaonen – Die altägyptischen Könige von der Frühzeit bis zur Römerherrschaft, Zürich 1994.
  • Schnittger, Marianne, Hatschepsut – Eine Frau als König von Ägypten, Mainz 2008.

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