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Die al-Hakim-Moschee in Kairo

Die Moschee des berühmten mittelalterlichen Kalifen al-Hakim (Regierungszeit von 996 bis 1021) steht an der nördlichen alten Stadtmauer, zwischen dem nördlichen Stadttor Bab al-Futuh (Triumphtor) und dem Tor Bab an-Nasr. Sie ist eine der wichtigsten Baudenkmäler aus der Dynastie der Fatimiden (969 bis 1171). Vom berühmten Khan el-Khalili -Bazar gelangt man zu ihr über die Straße Sharia al-Muizz li-Din Allah. Man kann sich auch mit dem Taxi direkt zum Bab al-Futuh bringen lassen.Der Kalif al-Hakim war die höchste Instanz der schiitischen Ismailiten, einer islamischen Konfession, der die Fatimiden angehörten, die sich in ihrer Herkunft auf Fatima, der Tochter des Propheten Mohammed berufen. Der Kalif war somit weltliches und religiöses Oberhaupt des Staates. Al-Hakim galt als streng religiös. Die Moschee ist Ausdruck seiner Weltsicht. Errichtet wurde al-Hakim-Moschee in den Jahren 990 bis 1013. Das bedeutet, dass schon sein Vater, der Kalif al-Aziz (el-Asis), mit den Bauarbeiten begonnen hatte. Sein Sohn vollendete das Vorhaben, das praktisch unter der Leitung des Ministers Gauhar (Gawhar) stand. Architektonisches Vorbild war die Ibn-Tulun-Moschee im Süden der Altstadt. Da die nachfolgenden Dynastien allesamt Sunniten waren, achtete man kaum auf den Erhalt der al-Hakim-Moschee, war sie doch Ausdruck der gegnerischen ismailitischen Konfession. Sie wurde immer wieder umgebaut und verändert und schließlich vernachlässigt. Im 19. Jahrhundert bestand die Moschee nur noch aus gewaltigen Ruinen, die aus dem Sand emporragten, wie ein altes Bauwerk aus der Zeit der Pharaonen. Erst 1981 wurde die Moschee durch die Finanzierung einer indischen Ismailiten-Gemeinschaft (die sogenannten Bohra-Ismailiten) restauriert und die zerstörten Teile wieder aufgebaut. Allerdings entspricht das heutige Bild der Moschee nicht exakt in allen Details dem des mittelalterlichen Originals.

Heutiges Aussehen:

Der Haupteingang befindet sich an der Nordwestseite an der Sharia al-Muizz. (Daneben gibt es noch mehrere Seiteneingänge.) An den Ecken dieser Seite stehen die zwei Minarette, die im unteren Bereich von einer quaderartigen Ummantelung umgeben sind. Auf der Südostseite bekrönen drei weitere kleine Türmchen mit runden Kuppelspitzen das Dach. Der Kern der Moschee ist der 120 mal 113 Meter große Gebetshof mit einem strahlend-hellen und glatt polierten Fußboden. In der Mitte des Hofes steht ein Wasserbecken für die rituellen Waschungen. Umgeben ist der Hof von zwei- bis dreischiffigen Arkaden-Umgängen, und zwar zweischiffig an der Nordwestseite, dreischiffig an der Südwest- und Nordostseite. Optisch erinnern die Arkaden-Umgänge an persische Liwane, wie man sie aus Isfahan oder Teheran kennt. An der Südostseite befinden sich die mehrschiffigen Gebetsräume der Moschee, die mit grünen Teppichen ausgelegt sind.

Zur Baugeschichte:

Anfangs stand die Moschee außerhalb der Stadtmauer. Doch im Zuge der Erweiterung der Stadtbefestigungen im Jahre 1087 wurde eine neue Stadtmauer hinter der Moschee errichtet und die Moschee auf diese Weise in die Stadtbefestigungsanlage integriert. Ursprünglich hatte sie nur ein Minarett, das im unteren Teil erst im Nachhinein quaderförmig eingemauert wurde. Das zweite Minarett kam später hinzu. Eine erste Entweihung erlebte die Moschee bei der Eroberung Kairos durch die Kreuzfahrer im Jahre 1167. Die Moschee wurde zu einem Kirchen-Komplex umgeweiht. Doch schon wenige Jahre später machte Sultan Saladin dies wieder rückgängig. In späteren Zeiten wurde sie abwechselnd mal vernachlässigt und als Stall genutzt, mal restauriert und gepflegt, und schließlich völlig vergessen. Erst 1981 wurde sie komplett restauriert und renoviert.

Auswahl weiterführender Literatur

  • Erck, Christina, Das islamische Kairo – Ein Reisebuch, Göttingen 1990 (zwar mit wenig Informationen zur Moschee, aber mehr zu al-Hakim).
  • Williams, Caroline (Hrsg.), Islamic Monuments in Cairo – The Practical Guide, Kairo 2008 (die komplett überarbeitete Ausgabe basiert auf dem Buch “A Practical Guide to Islamic Monuments of Cairo” von Richard Parker und Robin Sabin, Kairo 1974).
  • Halm, Heinz, Die Kalifen von Kairo. Die Fatimiden in Ägypten (973-1074), München 2003 (mit ausführlichen Darstellungen zum Kalifen al-Hakim und zur Baugeschichte der al-Hakim-Moschee).

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