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Muhammad-Ali-Moschee-Kairo | Bildquelle: STERN TOURS

Muhammad-Ali-Moschee-Kairo

Islam in Ägypten - Einführung und Überblick

Ägypten ist heute ein islamisches Land. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung Ägyptens sind Muslime.

Sie dominieren mit ihrer Religion und Kultur das gesellschaftliche Bild des Landes. So wie seit dem Mittelalter in Europa die Kirchen mit ihren Türmen das Stadtbild prägen, so charakterisieren Moscheen mit ihren Minaretten die ägyptische Stadt. Die Gebetszeiten der Gläubigen bestimmen den Rhythmus des Alltags.

Das war nicht immer so. Es gab drei große Phasen in der ägyptischen Geschichte: die Periode des pharaonischen Altertums mit dem Glauben an die altägyptische Götterwelt, die christliche Phase, in der die koptische Kirche entstand, und die islamischen Phase.

Diese Dreiteilung, mit dem Fokus auf die Religion gerichtet, ergibt einerseits Sinn, weil das gesellschaftliche Leben seit Jahrtausenden sehr stark von der Religiosität der Menschen geprägt wird. Andererseits ist es schwierig genaue Grenzen zu ziehen: Ab wann kann wirklich von einem islamischen Ägypten gesprochen werden?

In Geschichtsbüchern wird der Übergang von der christlichen zur islamischen Periode häufig mit der arabischen Invasion bzw. Eroberung Ägyptens in den Jahren 640/641/642 n. Chr. in Zusammenhang gebracht. Während davor die (byzantinischen) Herrscher Christen waren, wurde seit der arabischen Eroberung das Land von Muslimen beherrscht. Doch die Religion einer herrschenden Minderheit entspricht nicht immer jener der großen Bevölkerungsmehrheit. Tatsächlich war das koptische Christentum in Ägypten noch über Jahrhunderte stark verbreitet. Noch zur Zeit der Fatimiden (im 10. und 11. Jahrhundert) herrschten eine schiitisch-islamische Herrscherclique und eine sunnitisch-islamische Bevölkerungsminderheit über eine ansonsten mehrheitlich christliche Bevölkerung. Erst in der Zeit der Mamluken (ab dem hohen und späten Mittelalter) verschob sich langsam das Zahlenverhältnis zugunsten der Muslime.

Heute sind mehr als 90 Prozent der Ägypter Muslime. Ganz genau kann das niemand sagen, da es unterschiedliche Angaben zur Zahl der Kopten gibt. Tatsache ist auch, dass als Religion der Eroberer der Islam von Anfang an die kulturell dominierende Religion war. Das heißt: Die großen staatlichen Bauprojekte waren Moscheen und Koranschulen. Kirchen und Klöster hatten bescheidenere Ausmaße Angesichts der Bedeutung des Islams für die ägyptische Gesellschaft und Geschichte der letzten Jahrhunderte, und in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um eine Weltreligion mit mehr als einer Milliarde Anhängern handelt, ist es vermessen, das Thema in wenigen Zeilen zu umreißen. Doch sollte jeder Reisegast vor seinem Reiseantritt bereits eine kleine Ahnung von dem haben, was ihn in Ägypten erwartet. Dann werden viele Dinge des Alltags leichter verständlich sein (siehe Verhaltenstipps).

Daher sei jedem Ägyptenreisenden empfohlen, sich rechtzeitig über den Islam zu informieren. Dies ist man – auch aus Respekt – dem Gastgeberland schuldig. Man vermeidet nicht nur viele Missverständnisse, sondern bekommt auch einen besseren Zugang zur Kultur und Geschichte des LandesIn diesem Online-Reiseführer seien ein paar Punkte angesprochen:

  1. Islam als Religion des Buches
  2. Wer war Mohammed?
  3. Das arabisch-islamische Weltreich im frühen Mittelalter
  4. Islamisches Glaubensbekenntnis und religiöse Pflichten
  5. Sunniten und Schiiten
  6. Die arabisch-islamische Eroberung Ägyptens
  7. Die Moschee als religiöses und gesellschaftliches Zentrum
  8. Die Bedeutung Kairos für den Islam
  9. Entstehung islamischer Bewegungen im modernen Ägypten
  10. Die Muslimbruderschaft
  11. Heutige Situation in Ägypten: Islamischer Fundamentalismus versus moderater Islam
  12. Konsequenzen für den Tourismus
  13. Beschneidung
  14. Der Islam in Ägypten und die Situation der Frauen
  15. Der islamische Kalender


Auswahl weiterführender Literatur:

  • Bobzin, Hartmut, Der Koran: Eine Einführung, München 2007 (7. Auflage).
  • Bobzin, Hartmut, Mohammed, München 2011 (4. Auflage).
  • Erck, Christina, Das islamische Kairo, Göttingen 1990.
  • Haarmann, Ulrich und Heinz Halm (Hrsg.), Die Geschichte der arabischen Welt, München 2004 (5. Auflage).
  • Halm, Heinz, Die Kalifen von Kairo. Die Fatimiden in Ägypten (973-1074), München 2003.
  • Halm, Heinz, Der Islam: Geschichte und Gegenwart, München 2004 (7. Auflage).
  • Halm, Heinz, Die Schiiten, München 2005.
  • Hourani, Albert, Die Geschichte der arabischen Völker, Frankfurt 1992.
  • Jödicke, Dörte und Karin Werner, Kulturschock Ägypten, Bielefeld 2004.
  • Pepel, Gilles, Der Prophet und der Pharao: Das Beispiel Ägypten – Die Entwicklung des muslimischen Extremismus, München 1995.
  • Schimmel, Annemarie, Die Religion des Islam: Eine Einführung, Stuttgart 1990.

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