Die weltberühmten Pyramiden und Gräberfelder von Giza (Giseh) und Sakkara (Saqqara) gehören zum Muss einer jeden Ägyptenreise. Für Kenner und Pyramidenbegeisterte lohnt sich zudem ein Ausflug zu den gewaltigen Pyramiden von Dahschur . Andere Pyramidengebiete sind nur bedingt zugänglich und lohnen sich speziell für archäologisch interessierte Besucher.
Das Pyramidenplateau von Giza von Südwesten aus gesehen (Foto: M. Hüneburg, 1989)
Wie in Oberägypten die großen Göttertempel, so sind im Norden des Niltals die Pyramiden die Hauptattraktionen aus der Pharaonenzeit. Während von den Tempeln in Memphis und Heliopolis nur wenig erhalten ist, stehen in Giza, Sakkara und Dahschur die Pyramiden noch aufrecht.
Eine Reise nach Ägypten wäre ohne Besuch der Pyramiden inkomplett. Wer Kairo auf seinem Reiseplan hat, wird unweigerlich auch die Pyramiden, zumindest die Pyramiden von Giza , besuchen wollen. Bei einen längeren Aufenthalt in Kairo lohnt es sich, mindestens drei Tage für die Denkmäler des alten Ägypten in der Umgebung der Stadt einzuplanen. In der Reihenfolge ihrer Bedeutung wären die wichtigsten Besichtigungs-Highlights die Pyramiden von Giza, dann das Ägyptische Museum in Kairo und schließlich die Anlagen von Sakkara in Kombination eines Besuches der alten Stadt Memphis. Für jede dieser Besichtigungen sollte man mindestens einen halben Tag einplanen, besser noch einen vollen Tag mit Mittagspause. Bei Giza und Sakkara bleibt somit noch genug Zeit für einen Ausritt hoch zu Ross oder Kamel, für ausreichende Fotos und zur Besichtigung der Nebengräber und des Museums in Sakkara.
Da die Öffnungszeiten sich ändern können, sollte nach der Ankunft in Kairo direkt im Hotel nach den aktuellen Öffnungszeitenzeiten für die Besichtigungsorte gefragt werden. Normalerweise öffnen die archäologischen Stätten gegen 9:00 Uhr morgens und schließen gegen 17:00 Uhr, wobei der Ticketverkauf schon gegen 16:00 Uhr eingestellt wird.
Das ägyptische Pyramidengebiet
Das Pyramidengebiet Ägyptens erstreckt sich westlich und südwestlich von Kairo, und zwar von der Südspitze des Nildeltas bis zur Fayum-Oase. Die meisten Reisegäste beschränken ihre Besichtigung auf Giza und Sakkara. Doch es gibt insgesamt fast hundert Pyramiden in Ägypten. Weitere wichtige königliche Pyramiden-Nekropolen des Alten und Mittleren Reiches sind Abusir, Dahschur, Lischt, Medum, Illahun, Hawara und Abu Roasch. Alle Pyramidengebiete sind mit dem Auto von Kairo aus erreichbar. Vor allem Abusir und Dahschur sind einen Ausflug wert.
Allerdings muss vor Reiseantritt oder spätestens vor Ort in Kairo geklärt werden, welche Pyramidengebiete aktuell zugänglich sind. Das kann sich von Zeit zu Zeit ändern. So war das Pyramidengebiet von Dahschur über viele Jahre für Touristen gesperrt, weil sich in der Nähe ein militärisches Truppenübungsgebiet erstreckt. Auch Sicherheitsbedenken und Aspekte des Denkmalschutzes spielen eine Rolle bei der Entscheidung, welches Gebiet für Reisegäste aktuell zugänglich ist oder nicht.
Giza und Sakkara-Nord sind fast immer geöffnet, wobei die Nekropole von Sakkara-Süd meist für Touristen geschlossen ist. Die Besichtigungssituation in Abusir kann man nur aktuell auf Nachfrage erfahren. Hier war ein Besuch des Geländes lange Zeit nur den Archäologen vorbehalten, doch in der letzten Zeit wurde Abusir phasenweise für Touristen geöffnet. Die anderen archäologischen Stätten und Pyramidengebiete, die nicht aktuell touristisch erschlossen sind, können gegebenenfalls mit Sondergenehmigungen besichtigt werden, wenn man mit archäologischer Begleitung unterwegs ist.
Hintergründe zur Geschichte des Pyramidenbaus, zur Entwicklung der Grabanlagen und Nekropolen, zur Bauweise, Bauplanung und Organisation der Bauprojekte und schließlich zur tieferen Bedeutung der Pyramiden haben wir in dem Kapitel „Das Geheimnis der Pyramiden – Weltwunder der Antike“ zusammengefasst. In den folgenden Kapiteln werden die wichtigsten Pyramidengebiete und Nekropolen westlich und südlich von Kairo bis hinunter zum Fayum (Faijum) beschrieben:
Die Pyramiden von Giza
Die Pyramiden von Abusir
Die Pyramiden von Sakkara
Die Pyramiden von Dahschur
Die Pyramiden von Lischt
Die Pyramiden von Medum, Illahun und Hawara
Die Pyramiden von Abu Roasch und Zawijet el-Arjan sind in dieser Liste nicht enthalten. Die Pyramidenfelder von Abu Roasch (nördlich von Giza, Pyramidenreste aus der 4. Dynastie) und von Zawijet el-Arjan (Zawyet al-Aryan, südlich von Giza, Pyramidenreste aus der 3. und 4. Dynastie, mehrere Mastabas) werden in der Regel nicht besucht, weil sie touristisch nicht erschlossen sind und es dort auch wenig zu besichtigen gibt, da die Pyramiden bereits im Mittelalter fast vollständig abgetragen wurden. Das Gebiet um Zawijet el-Arjan ist zudem militärisches Sperrgebiet und daher ohne Genehmigung nicht betretbar.