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Port Said

Port Said ist eine moderne Industrie- und Hafenstadt am nördlichen Ausgang des Sueskanals. Die Stadt befindet sich auf einer Landzunge. Der Nordrand der Stadt liegt mit seinen Uferpromenaden am Mittelmeer, der Ostrand grenzt an den Kanal. Südlich der Stadt ist ein großes Binnengewässer: der Mansala-See. Heute leben im Stadtgebiet mehr als eine halbe Million Menschen. Neben Alexandria ist Port Said die wichtigste Hafenstadt Ägyptens. Zwar gibt es in Port Said keine mittelalterliche Altstadt und auch keine Denkmäler aus der Zeit der Pharaonen, doch bietet sie im landesweiten Vergleich den Bewohnern einen hohen Lebensstandard. Dies spiegelt sich im (relativ) gepflegten Stadtbild wieder. Es gibt zahlreiche Parks, Gärten und breite Prachtstraßen.Wie Sues und Ismailia verdankt auch Port Said seine Existenz dem Sues-Kanal. Port Said wurde im Jahre 1859 gegründet und nach Muhammad Said Pascha (Amtszeit von 1854 bis 1863), einem Herrscher Ägyptens aus der Dynastie von Muhammad Ali, benannt. Damals begann offiziell das Bauprogramm des Sues-Kanals unter Leitung des französischen Unternehmers Ferdinand de Lesseps (1805-1894), dessen Denkmal neben dem alten Leuchtturm einst ein Wahrzeichen der Stadt war. Doch nur der Leuchtturm steht heute noch. Das Denkmal wurde während der Sues-Krise von 1956 und den dadurch verursachten Bombardements durch Briten und Franzosen von aufgebrachten ägyptischen Nationalisten zerstört. Ohne Vorgänger und ohne natürliche Ressourcen, musste die Stadt förmlich aus dem Nichts errichtet werden. Die ganze Infrastruktur und Versorgung musste von Kairo und aus dem Delta herangebracht werden. Zunächst waren hier die Arbeiter für den Kanalbau untergebracht und alle, die direkt oder indirekt am Kanalprojekt beteiligt waren. Dazu gehörten, neben zehntausenden Arbeitern, die von den Feldern des Niltals und Deltas rekrutiert wurden, Ingenieure und Experten aus aller Welt. Schnell wuchs die Stadt. Sobald der Kanal eingeweiht war, konnte sie von der einmaligen Lage am Eingang des Kanals wirtschaftlich profitieren. Im 20. Jahrhundert wuchs Port Said zur zweitgrößten Hafenstadt Ägyptens heran. Das Wachstum war so rasant, dass sogar eine Schwesterstadt gegründet werden musste, um das drängende Problem der Überbevölkerung zu lösen (s. u.). Der Umschlagplatz im Hafenbereich profitiert seit mehr als drei Jahrzehnten von seinem Status als Freihandelszone. Viele Ägypter kommen nach Port Said für ihr Duty-Free-Shopping.Heute ist Port Said auch ein wichtiger Ort für den ägyptischen Tourismus. Während die ausländischen Reisegäste sich hauptsächlich am Roten Meer tummeln oder am Nil die Denkmäler des Altertums besichtigen, reisen die wohlhabenden Ägypter – und auch zunehmend jene der Mittelschicht – während der heißen Sommermonate ans Mittelmeer, vorzugsweise nach Alexandria oder eben Port Said. An der Küste ist wegen der Meeresbrise der Sommer erträglicher, und man hat Strände zum Baden und Uferpromenaden zum Flanieren. Wie bei allen Städte der Kanalregion, war hier das Front- und Kampfgebiet während der kriegerischen Auseinandersetzunge mit Israel, besonders während der Sues-Krise im Jahre 1956, als britische, französische und israelische Flugzeuge die Stadt bombardierten, und im Jom Kippur-Krieg (1973), als unter Präsident Anwar as-Sadat die Kanalzone zurückerobert wurde.

Internationales Flair: Zu jenen Zeiten, als Fernreisen von Europa nach Afrika und Asien noch nicht mit dem Flugzeug, sondern per Schiff gemacht wurden, war Port Said ein wichtiger Zwischenstopp für Reiselustige, Globetrotter und Touristen aus aller Welt. Um Port Said kam man nicht herum, da man durch den Kanal musste, um beispielsweise von Großbritannien nach Indien, Ostasien, Australien oder Neuseeland zu gelangen. So entwickelte sich in den hafennahen Stadtteilen eine kosmopolitische Kultur. Hiervon ist heute allerdings weit weniger zu spüren. Die meisten Schiffe, die heute den Kanal passieren, sind Frachtschiffe aus Fernost oder Öltanker, die aus dem Golf kommen.

Schwesterstadt Port Fuad: Zusammen mit der Schwesterstadt Port Fuad, die auf der anderen Seite des Kanals liegt, leben in der gesamten Region mehr als eine Million Ägypter. Die zwei Städte bilden trotz trennenden Gewässers eine zusammenhängende Metropolregion, vergleichbar der Situation in Mannheim-Ludwigshafen oder Mainz-Wiesbaden. Port Fuad wurde in den 1920er Jahren unter König Fuad I. gegründet, um der Überbevölkerung in Port Said Herr zu werden und den Menschen eine Ausweichmöglichkeit zu geben. Port Fuad liegt auf einer künstlichen Insel, die die Form eines Dreieckes hat. Dies liegt daran, dass sowohl östlich als auch westlich der Stadt Einfahrten in den Kanal ausgehoben wurden, die sich südlich der Stadt vereinen.

Anfahrt: Um von Kairo nach Port Said zu kommen, fährt man am besten über die Fernstraße 04 von Heliopolis über Ismailia. Das sind etwas mehr als 200 Kilometer Wegstrecke, die in bis zu drei Stunden gut bewältigt werden können. Ein Zwischenstopp in Ismailia lohnt sich. Wer von Alexandria kommt, hat verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Die schnellste Verbindung ist über die Küstenschnellstraße, die International Coastel Road. Vor Damietta wechselt man auf die Fernstraße 05. Für die ca. 250 Kilometer braucht man bis zu vier Stunden. Wer lieber durch das Inland fahren will, um ein wenig von der Landschaft des Deltas zu sehen, hat zwei Alternativen. Die längere Strecke, aber jene mit den besseren Straßenverhältnissen, ist die über Tanta. Man fährt zuerst übe die Fernstraße 01 in Richtung Süden nach Tanta, und dann über die Fernstraße 05 nach Damietta, und von dort am Mansala-See entlang nach Port Said. Die Fahrtdauer beträt ca. fünf Stunden. Eine Abkürzung ist es, wenn man von Alexandria via Fernstraße 01 nach Damanhur fährt, dort auf der Landstraßestraße Nr. 50 nach Osten fährt und schließlich auf die Fernstraße 05 stößt, die nach Damietta und Port Said führt. Allerdings dauert die Fahrt wegen der schlechteren Straßenverhältnisse länger. Man muss mit mehr als fünf Stunden rechnen. Wer mit dem Auto fährt, sollte sowie stets mehr Zeit einplanen, als gegebenenfalls die Karte oder das Navigationsgerät anzeigen, da sich die Verkehrsverhältnisse ändern können, Straßensperren den Weg verhindern oder man schlichtweg unterwegs öfters anhalten möchte, um einzelne Orte zu besichtigen. Ausflüge: Von Port Said lassen sich mit dem Auto Ausflüge ins östliche Delta unternehmen. Die alte Residenzstadt Tanis kann gut in Form eines Tagesausfluges besucht werden. Dort herrschten einst die Pharaonen der Dritten Zwischenzeit. Auch die alte Hafenstadt Damietta lässt sich gut erreichen. Von Port Said lässt sich der nördliche Teil der Halbinsel Sinai gut erkunden.


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