
Palmen auf der Kitchener-Insel (Foto: M. Hüneburg 1989)
Wegen der kolonialen Vergangenheit, die mit dem Namen Herbert Kitcheners verbunden ist, bevorzugen die Ägypter heute den Namen „Geziret en-Nabatat“ (arabisch für „Pflanzeninsel“). Heute ist die Insel ein öffentlich zugänglicher botanischer Garten und kann von Assuan und von der InselElephantine aus mit einer Feluke besucht werden. Archäologische Denkmäler gibt es dort nicht. Das Ufer ist mit Steinen gepflastert und wirkt nicht sehr natürlich. Auch die Pflanzenwelt auf der Insel ist alles andere als heimisch. Nichtsdestotrotz ist es ein beliebter Aufenthaltsort für Ägypter und Touristen. Im Schatten der grünen Pflanzen lässt sich die Hitze der Mittagszeit besonders gut ertragen.
Die Bäume und Blumen stammen aus verschiedenen Regionen Afrikas und Asiens. Schon als junger Offizier nahm Kitchener an geographisch-topographischen Vermessungsexpeditionen nach Palästina und Zypern teil, wo er auch die örtliche Flora und Fauna dokumentierte und eine botanische Sammlerleidenschaft entwickelte. Auch von seinen Expeditionen in den Sudan, von seinem Aufenthalt in Indien, wo er zeitweise Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte war, und von zahlreichen Reisen nach Fernost brachte er Pflanzen mit.