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Bild: Qasr el-Bint, das sogenannte Mädchen-Schloss | Bildquelle: Mirco Hüneburg

Bild: Qasr el-Bint, das sogenannte Mädchen-Schloss

Chronologie Jordaniens – Zahlen, Daten, Fakten

Chronologische Liste wichtiger historischer Ereignisse und Entwicklungen zum schnellen Nachschlagen.

Ca. 11. Jahrtausend v. Chr. – Steinzeitliche Spuren einer temporären Siedlung aus der Natufien-Periode in El-Beidha bei Petra.

Ab ca. 10000 – 8000 v. Chr. – Frühe prähistorische Siedlungen, Domestikation von Kleinvieh, Nomaden besiedeln sporadisch das Land. Im Westjordanland entsteht in Jericho die älteste Stadt der Welt. Ab 8000 v. Chr. entstehen dortselbst erste Stadtbefestigungsanlagen sowie der älteste Steinturm der Welt.

Ca. 7300 – 5000 v. Chr. – Jungsteinzeitliche Siedlung in 'Ain Ghazal ("Gazellen-Quelle") bei Amman. Hausbau, Ackerbau, Hinweise auf Religion und Ahnenkult.

Ca. 7200 – 6500 v. Chr. – Jungsteinzeitliche Siedlung des vorkeramischen Neolithikums (Jungsteinzeit) in El-Beidha bei Petra.

Ca. 4000 – 3000 v. Chr. – Kupfersteinzeitliche Stadt in Jawa im Osten Jordaniens.

Ab. ca. 3000 v. Chr. – Frühbronzezeitliche Siedlungen. Verbindungen mit Kanaan.

Um 1500 v. Chr. – Jordanien ist Teil des Reiches der Hyksos, die die Levante bis hinunter nach Ägypten kontrollieren.

Nach 1500 v. Chr. – Spätbronzezeitliche und eisenzeitliche Kulturen. Die Region wird zeitweise von ägyptischen Pharaonen beherrscht. Ägyptische Inschriften erwähnen eroberte Städte östlich des Jordan. Die semitischen Stämme Moab, Edom und Ammon siedeln in der Region. Sie werden Teil der alttestamentlichen Welt und sind mehrfach in der Bibel erwähnt.

8. Jahrhundert v. Chr. – Die Assyrer kontrollieren die Region.

Ab 587 v. Chr. – Die Levante ist in der Hand der Babylonier.

Ab 539 v. Chr. – Palästina und Jordanien werden Teil des Persischen Weltreiches.

332 v. Chr. – Alexander der Große erobert Syrien und Palästina. Beginn des hellenistischen Zeitalters im Vorderen Orient.

169 v. Chr. – Die Nabatäer schließen sich zu einem Königreich zusammen.

167 v. Chr. – Judas Makkabäus erringt in Judäa die Herrschaft, begründet das Reich und die Dynastie der Hasmonäer.

103 v. Chr. – Der Hasmonäer-König Alexander Jannaeus besteigt in Judäa den Thron. Er annektierte Teile Transjordaniens (z.B. Gerasa/Jerash).

85 v. Chr. – Die Nabatäer nehmen Damaskus ein.

64/63 v. Chr. – Die römischen Legionen rücken in den Vorderen Orient vor. Pompeius erobert Palästina. Die Nabatäer werden römische Vasallen.

66-73 n. Chr. – Jüdischer Aufstand in Palästina.

106 n. Chr. – Das Reich der Nabatäer wird unter dem Namen Arabia Petraea als Provinz dem Römischen Reich angegliedert.

129/30 n. Chr. – Kaiser Hadrian besucht Transjordanien und kommt nach Gerasa/Jerash.

363 n. Chr. – Ein schweres Erdbeben erschüttert Petra.

570-632 – Leben des islamischen Propheten Mohammed.

614-629 – Die Perser erobern unter dem Sassaniden-König Chosrau II. Palästina und Transjordanien. Anschließend Rückeroberung durch die Byzantiner.

632-661 – Zeit der sogenannten Wahl-Kalifen.

Ab 634 – Eroberung Jordaniens durch die arabischen Muslime. Dann Eroberung Palästinas und Syriens. Damaskus fällt 635, Jerusalem 638.

Ab 750 – Das Gebiet des heutigen Jordanien wird Teil des Abbasiden-Reiches.

868–905 – Das Gebiet des heutigen Jordanien ist zeitweise von der unabhängigen Dynastie der Tuluniden besetzt, die ihre Herrschaft von Ägypten aus ausübt.

10.-11. Jahrhundert – Jordanien fällt temporär unter die Herrschaft der Fatimiden, die von Ägypten aus über weite Teile des Nahen Ostens herrschen.

Um 1070 – Die türkischen Seldschuken erobern Syrien, Palästina und Jordanien.

1096 – Beginn des Ersten Kreuzzugs. 1099 fällt Jerusalem. 1100 Gründung des christlichen Königreiches von Jerusalem.

1115-1118 – Kreuzfahrerkönig Balduin von Jerusalem erobert Teile Jordaniens.

Ab 1187 – Rückeroberung zahlreicher Burgen und Gegenden in Jordanien durch den ayyubidischen Sultan Saladin.

Ab 1259 – Jordanien unter der Herrschaft der Mamluken.

1516/1517 – Die Türken erobern die Region des heutigen Jordanien. Das Land wird Teil des Osmanischen Reiches und der Provinz Syrien zugeordnet.

19. Jahrhundert – Das Osmanische Reich siedelt zunehmend Tscherkessen und andere Minderheiten aus der Kaukasus-Region in der Levante an.

1914 – Beginn des Ersten Weltkrieges. Das Osmanische Reich steht auf der Seite des Deutschen Reiches.

1916 – Beginn des arabischen Aufstandes gegen das Osmanische Reich. Die Briten stellen den Arabern ein Großreich in Aussicht. In Wirklichkeit beschließen sie im Sykes-Picot-Geheimabkommen mit Frankreich die Aufteilung des Nahen Ostens.

1917 – Der arabische Aufstand weitet sich aus. Die arabischen Beduinen können Akaba einnehmen. T.E. Lawrence (Lawrence von Arabien) begleitet die Beduinen-Aufstände. In Großbritannien wird mit der Balfour-Deklaration das Ziel eines jüdischen Staates in Palästina erklärt.

1918 – Britische und französische Truppen erobern große Teile des Nahen Ostens. Das Osmanische Reich bricht zusammen. Der Erste Weltkrieg endet. Vorübergehend wird ein Königreich Syrien geschaffen, das Syrien, den Libanon und Transjordanien einschließt.

1920 – Umsetzung des Sykes-Picot-Planes: In der Konferenz von San Remo werden Palästina, Transjordanien und der Irak unter britisches, der Libanon und Syrien unter französisches Mandat gestellt.

1921 – Die Haschemiten-Prinzen bzw. Söhne des Königs Hussein von Medina werden als britische Marionetten-Monarchen auf wichtige neue Throne gesetzt: Auf der Konferenz von Kairo wird endgültig beschlossen, dass Prinz Feisal als König über den Irak und Prinz Abdullah als König über Transjordanien herrschen soll.

1922 – Die Trennung zwischen Palästina und Transjordanien wird vom Völkerbund, der Vorgängerin der UNO, abgesegnet.

1923 – Antibritische Proteste in Jordanien. Das Land wird immer noch von den Briten kontrolliert. Abdullah bekommt den Ruf eines Marionetten-Herrschers des Westens.

1928 – Erste offizielle jordanische Verfassung. Britische Befugnisse werden zugunsten stärkerer jordanischer Souveränität eingeschränkt.

1946 – Offizielle Unabhängig Jordaniens.

1948 – Erster israelisch-arabischer Krieg. Jordanien besetzt das Westjordanland.

1950 – Das Westjordanland wird offiziell von Jordanien annektiert.

1951 – König Abdullah kommt bei einem Attentat ums Leben. Nachfolger wird dessen Sohn Talal.

1953 – Talal muss aus gesundheitlichen Gründen abdanken. Nachfolger wird dessen Sohn Hussein, der als Hussein I. den Thron von Jordanien übernimmt.

1956 – Infolge der Suez-Krise kommt es zum zweiten arabisch-israelischen Krieg.

1957 – Die letzten britischen Truppen verlassen offiziell Jordanien.

1958 – Gescheiterter Versuch, Jordanien und den Irak zu einem Staat zusammenzuführen.

1962 – Gescheiterter Plan, Jordanien mit Saudi-Arabien zu einem Staat zusammenzuführen.

1967 – Sechstagekrieg zwischen Israel und den arabischen Nachbarn. Jordanien verliert das Westjordanland und Ostjerusalem an Israel.

1968 – Grenzgefechte zwischen Palästinensern und jordanischen Soldaten einerseits und Israelis andererseits. Schlacht bei Karame.

1970 – Schwarzer September: Putschversuche und Attentatsversuche gegen König Hussein, Flugzeugentführungen, Kampf palästinensischer Truppen gegen die Jordanische Armee. Syrien greift ein. Konflikt endet mit Entmachtung der PLO in Jordanien und Sicherung des jordanischen Königshauses. Kämpfe halten bis 1971 an.

1972 – Ein Militärputsch wird verhindert.

1973 – Yom-Kippur-Krieg. Jordanien kämpft an der Seite Syriens gegen Israel an den Golanhöhen.

1974 – Die jordanische Regierung erklärt offiziell den Verzicht auf die Ansprüche an das Westjordanland. Entmachtung des Parlamentes durch den König.

1984 – Wiedereinsetzung des Parlamentes.

1988 – Nach der Intifada im Westjordanland verzichtet Jordanien auf die offizielle politische Vertretung der Westbank. Die Palästinenser sprechen nun für sich allein.

August 1990 bis März 1991 – Zweiter Golfkrieg gegen den Irak. Jordanien ergreift Partei für Saddam Hussein, greift aber nicht in den Krieg ein.

1994 – Friedensvertrag zwischen Jordanien und Israel.

1996 – Der internationale Währungsfond (IWF) drängt Jordanien zu Sparplänen. Aufstände wegen gestiegener Lebensmittelpreise.

1999 – König Hussein stirbt. Nachfolger wird dessen Sohn Abdullah II.

2002 – Assoziierungs-Abkommen Jordaniens mit der Europäischen Union.

2011 – Zahlreiche Proteste in der jordanischen Bevölkerung, motiviert durch den sogenannten Arabischen Frühling in den Nachbarstaaten. Doch in Jordanien kommt es zu keinem Umsturz.

Bevölkerungsentwicklung von Jordanien:

1960: ca. 1,6 Millionen Einwohner (einschließlich des Westjordanlandes)

1980: ca. 3,8 Millionen inklusive des von Israel besetzten Westjordanlandes, ca. 2,3 Millionen ohne das Westjordanland

2000: ca. 5,1 Millionen (exklusive Westjordanland, auf das Jordanien keine Ansprüche mehr erhebt)

2010: ca. 7,2 Millionen

2019: ca. 10,5 Millionen (inklusive Flüchtlinge aus Syrien, Palästina, Irak, etc.)

Bevölkerungsentwicklung von Amman:

1960: ca. 210.000 Einwohner

1980: ca. 700.000 Einwohner

1990: ca. 1,2 Millionen Einwohner

2016: ca. 2,3 Millionen Einwohner (mit Außenbezirken rund 4 Millionen Einwohner)

Könige der Nabatäer:

Aretas I. (Hāritat) um 169/168 v. Chr.

Aretas II. (Hāritat ca. 120/110 bis 96 v. Chr.

Obodas I. ('Abadat) ca. 96 bis 85 v. Chr.

Rabel I. (Rabb’īl) um 85/84 v. Chr.

Aretas III. Philhellen (Hāritat) 87 bis 62 v. Chr.

Obodas II. ('Abadat) 62 bis 59 v. Chr.

Malichus I. (Māliku) 59 bis 30 v. Chr.

Obodas III. ('Abadat) 30 bis 9 v. Chr.

Aretas IV. Philopatris (Hāritat) 9 v. bis 40 n. Chr.

Malichus II. (Māliku) 40–70 n. Chr.

Rabel II. Soter (Rabb’īl) 70–106 n. Chr.


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