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Wüstenschloss Qasr el-Karaneh, Eingangstor | Bildquelle: STERN TOURS

Wüstenschloss Qasr el-Karaneh, Eingangstor

Wüstenschlösser

Jordanien ist das Land der Wüstenschlösser. Es handelt sich um kleine bis mittelgroße Festungen und Residenzen in der Wüstenlandschaft und Steppe, die oft als Jagdschlösser dienten, aber auch dem Schutz der Karawanenwege zugedacht waren. Oftmals haben sie einen kastellartigen Grundriss. Einige waren innen mit prächtigen Wandmalereien ausgestattet.

Jedes Land hat seine eigentümlichen Baudenkmäler. In Jordanien stechen die antiken Städte (z.B. Jerash / Gerasa und Petra), die mittelalterlichen Kreuzfahrerburgen (z.B. Kerak) und die frühislamischen Wüstenschlösser hervor. Diese drei Denkmäler-Gruppen gehören zu den kulturellen Hauptsehenswürdigkeiten in Jordanien. Hinzu kommen die einzigartigen Naturlandschaften wie etwa im Wadi Rum oder Dana-Nationalpark .

Die sogenannten Wüstenschlösser sind eine besondere Denkmäler-Gattung aus der frühislamischen Zeit, insbesondere der Epoche der omayyadischen Kalifen. Die meisten Wüstenschlösser wurden zwischen 660 und 750 errichtet und liegen weit verstreut im Norden Jordaniens, im Süden Syriens und in Palästina. Alle jordanischen Wüstenbauten aus der Kalifenzeit waren der Tatsache geschuldet, dass das nahe Damaskus im Süden Syriens Hauptstadt und Regierungssitz des riesigen Omayyaden-Reiches war.

Im 7. Jahrhundert hatten die Araber fast den gesamten Nahen und Mittleren Osten unterworfen. Im 8. Jahrhundert reichte das Reich der Omayyaden von Spanien bis nach Westindien. Die Levante, das heißt Syrien und Palästina (inklusive Jordanien), war der arabischen Provinz Bilad ash-Sham zugeordnet. In dieser Provinz lag mit Damaskus die Hauptstadt des neuen Riesenreiches. Damaskus war zugleich der Sitz der Kalifen. Erst Ende des 8. Jahrhunderts verlegten die Kalifen ihre Hauptstadt von Damaskus nach Bagdad.

Während der kurzen Zeit, in der Damaskus das Herz der arabischen Welt und Herrschaftssitz der Kalifen war, entstanden die Wüstenschlösser, die allesamt nur wenige Tagesreisen von Damaskus entfernt angelegt worden waren. Sie waren für die Ausflüge und Jagdtouren der Omayyaden-Kalifen in die Umgebung gedacht. Viele dienten später als Militärposten. Einige wurden als Versammlungsort und lokale Residenz errichtet, wenn etwa der Kalif die örtlichen Beduinenscheichs zu einer Audienzversammlung empfing.

Deutlich ist, dass alle eine besondere Lage hatten. Sie waren entweder in beliebten Jagdrevieren, in grünen Oasen oder an den Karawanen-Routen, die von Damaskus nach Mekka und Medina führten, errichtet. Vermutlich dienten einige auch als lokales Bollwerk, um die örtliche Bevölkerung zu kontrollieren und die Steuern und Abgaben der Beduinen und Oasenbauern einzutreiben. Auch als Karawansereien, das heißt als Herberge für Karawanen, mögen einige Wüstenschlösser gedient haben, zumindest in ihrer Zweitverwendung nach der Verlagerung der Kalifenresidenz von Damaskus nach Bagdad.

Die Architektur dieser Wüstenschlösser schließt direkt an die Baukunst der Römer und Byzantiner an. Dies liegt daran, dass die Araber als Beduinenvolk nur wenige Bautraditionen hatten und deshalb auf die Architekten des Mittelmeerraums oder aus Persien angewiesen waren. Da die Römer ihre Festungen und Forts oft in rechteckiger Kastellform angelegt hatten, wurde diese Grundrissform für viele Wüstenschlösser übernommen. Das arabische Wort Qasr hat nicht umsonst einen ähnlichen Klag wie das lateinische Castra oder Castellum.

Einige Wüstenschlösser entstanden direkt aus römischen Bauten, die mit einigen Veränderungen umfunktioniert und erweitert wurden. Ebenso wie die Römer, so liebten auch die Araber das Bad, sei es zur rituellen Reinigung oder zum angenehmen Zeitvertreib. So kommt es, dass viele Wüstenschlösser aus omayyadischer Zeit ein Badehaus oder Baderaum (Hammam) hatten. Für die Wasserversorgung verfügten die Wüstenschlösser über ein entsprechendes Reservoir, das entweder durch das Wasser eines nahen Wadis oder einer Oasenquelle aufgefüllt wurde.

In einigen Wüstenschlössern sind noch Wanddekorationen und Fresken erhalten. Zusammen mit den Kunstwerken im Innern und der Architektur insgesamt repräsentieren die Wüstenschlösser somit aufs Beste die frühe islamische Baukunst. Daher sind sie besonders geschützt. Von den Wanddekorationen wurden einige abgenommen und in die Museen der Hauptstädte nach Amman und Jerusalem oder in die archäologischen Museen der Umgebung gebracht.

Wichtige Wüstenschlössser in Jordanien sind Qasr Amra, Qasr al-Azraq, Qasr Burqu, Qasr el-Hallabat, Qasr Kharaneh, Qasr Mashatte, Qasr Muwaqqar, Qasr el-Qastal, Qaasr at-Tuba (Qasr el-Tuba), Umm el-Walid und schließlich das Schloss auf dem Zitadellenhügel in Amman.

Hier einige berühmte Beispiele mit Detailinformationen:

Qasr Amra 

Qasr el-Qastal 

Qasr el-Azraq 

Qasr el-Kharaneh 



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