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Umm el-Jimal

Im Nordosten Jordaniens befinden sich unweit der syrischen Grenze die spätantiken Ruinen von Umm el-Jimal. Die Mauern und Bauwerke der massiven steinernen Architektur stehen zum Teil noch hoch an. Der schwarze Basaltstein verleiht der Stätte eine urtümliche Atmosphäre.

Neben Gerasa (Jerash) und Gadara (Umm Qais) ist auch Umm el-Jimal eine weitere bedeutende Ruinenstätte aus der römischen und byzantinischen Antike im Norden Jordaniens. Sie liegt rund 18 Kilometer von Marfaq entfernt. Circa 10 Kilometer nördlich verläuft die syrische Grenze.

Der arabische Name Umm el-Jimal bedeutet „Mutter der Kamele“. Andere Umschreibungen des arabischen Namens sind Umm al-Dschimal oder Umm el-Jemal. Der Name ist ein passender und blumiger Ausdruck für einen bedeutenden antiken Handelsplatz. Hier kreuzten sich die Karawanenrouten aus Transjordanien, Syrien und Mesopotamien (Irak). Größere Handels-Karawanen konnten manchmal aus Hunderten von Kamelen bestehen, so dass man sich gut vorstellen kann, wie der Name zustande kam.

Karawanen, die aus Mesopotamien nach Umm el-Jimal kamen, konnte von hier aus weiter nach Bostra (heute Bosra in Syrien) ziehen, wenn sie nach Norden abbogen, westwärts nach Gerasa und Gadara oder südwestwärts nach Amman (dem antiken Philadelphia). Insofern lag der Ort an einem Knotenpunkt der Handelswege und war zudem eine Art Vorposten der großen Handelsstädte Transjordaniens. Das Wasser für die Versorgung der Stadt wurde von Dämmen und Becken an zwei Wadis, die hier zusammenlaufen, gespeichert.

Die Ruinenstätte hebt sich dunkel von der sandigen Landschaft ab. Das liegt an den dunklen Basalt-Steinblöcken, aus denen die Gebäude einst errichtet wurden. Die Landschaft des Hauran, wie die Gegend genannt wird, ist geradezu von dunklen Basaltbrocken übersät. Sie ist eine Mischung aus Sand-, Geröll- und Lavawüste. Die Basaltbrocken geben Zeugnis ab von urzeitlichen vulkanischen Aktivitäten in der Region.

Die Verwendung großer Blöcke führte zu einer äußerst massiven Bauweise. Sogar für Dachkonstruktionen und Balken wurden zum Teil große Basaltblöcken verwendet. Wegen des stabilen Materials stehen die Bauten und ihre Mauerwerk noch hoch an. Man sieht teilweise noch Rundbögen und Ansätze von Dächern. Auch Türme und zweite Stockwerke von Gebäuden sind an manchen Stellen erhalten. Die Stadt sieht insgesamt so aus, als wäre sie erst vor kurzer Zeit von einem Erdbeben zerstört worden. Besonders unter dem Erdbeben von 749 schien die Stadt gelitten zu haben.

Die antike Stadt ist noch von einer massiven Mauer umgeben, die inzwischen zum Teil restauriert wurde. Die Stadtmauer ist je nach Abschnitt circa 1,50 Meter bis 1,80 Meter stark. Sie entstand größtenteils in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Von Norden nach Süden erstreckt sich der ummauerte Bezirk über eine Länge von rund 800 Metern, von Osten nach Westen von rund 300 bis 500 Metern. Der Bezirk war einst durch sieben Tore betretbar. Als Eingang wird heute zumeist das Südwesttor benutzt.

Die Bauten in der Stadt sind zum allergrößten Teil entweder spätrömisch, das heißt aus dem 2. bis 3. Jahrhundert, oder byzantinisch, das heißt aus dem 4. bis 6. Jahrhundert. Allerdings war der Ort schon ein Jahrhundert vor den Römern von den Nabatäern als Handelsumschlagplatz für die Karawanen nach Bostra genutzt worden.

Gleich im Südwesten des Bezirks sind eine byzantinische Kirche und alte Wohnbauten zu besichtigen. Auf dem Weg zum Zentrum stößt man auf die Ruinen einer römischen Kaserne. Im Südosten des Bezirks stehen zwischen zwei Kirchen die Ruinen des Gouverneurspalastes. Im Bereich des Zentrums sind die Ruinen der Numerianoskirche und der großen Kathedrale sowie weiter im Norden die Ruinen der Claudiuskirche und Julianuskirche zu sehen. Außerhalb der Stadtmauer stehen vor dem westlichen Stadttor, dem Commodustor, die Ruinen einer weiteren Kirche. Insgesamt wurden in Umm el-Jimal die Ruinen von mindestens 15 Kirchen identifiziert. Die meisten Kirchen haben den Grundriss einer typisch spätantiken dreischiffigen Basilika.


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