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Landschaft im Gebiet des Wadi Rum | Bildquelle: Mirco Hüneburg

Landschaft im Gebiet des Wadi Rum (Foto: Mirco Hüneburg)

Geographie Jordaniens

Der größte Teil Jordaniens ist Wüstenland. Im Süden, Südosten und Osten des Landes enden die Ausläufer der großen Wüsten Arabiens. Sanddünenfelder, Steinwüsten, Halbwüsten und Wüstensteppen, Felsformationen, Basaltwüsten und Lavafelder prägen einen großen Teil der Landschaften Jordaniens.

Jordanien erhielt seinen Namen vom Fluss Jordan (arabisch: "(Nahr) al-Urdunn"). Er wird aus drei Quellflüssen, el-Hasbani, Dan (el-Leddan) und Baniyas, mit Wasser gespeist, die ihrerseits an den Südhängen des Hermongebirges entspringen, und mündet zunächst im See Genezareth, fließt aus diesem heraus und von dort weiter in die geologisch bedingte Senke des Jordangrabens.

Aus östlicher Richtung werden noch zwei kleine Flussläufe aus dem syrisch-jordanischen Grenzgebiet und Nordwest-Jordanien aufgenommen: Jarmuk und Jabbok. Schließlich fließt der Jordan an Jericho vorbei ins Tote Meer, dem extrem salzigen Endsee, wo das Flusswasser in der Hitze der Wüstensonne zum großen Teil verdunstet.

Wegen der politischen Entwicklungen und heutigen Grenzziehungen ist der Jordan jedoch zugleich die westliche Grenze Jordaniens, weshalb man, zumindest im Kontext der Geographie, auch von "Transjordanien" spricht, dem "Land hinter dem Jordan". Die Flussufer des südlichen Jordans und die Seeufer des Toten Meeres sind auch die tiefstgelegenen Punkte des Landes. Die Wasseroberfläche des Sees lag bis vor nicht allzu langer Zeit bei offiziell 396 Meter unter dem Meeresspiegel. Durch die fortlaufende Verdunstung sinkt sie aber konstant weiter und dürfte mittlerweile bei circa 420 Meter unter dem Meeresspiegel liegen. 

Südlich des Toten Meeres zieht sich der geographische Graben in Form des Wadi Araba weiter durch das Wüstengebiet in Richtung Rotes Meer. Hier zeigt sich auch, dass der Jordangraben kein durch den Flusslauf geschaffenes Flussbett ist, sondern vielmehr ein geographischer Grabenbruch, vergleichbar dem Oberrheingraben in Südwestdeutschland. Der Jordangraben gehört zum Großen Afrikanischen Grabenbruch-System ("Great Rift Valley"), an dem die Kontinentalplatten der afrikanischen und eurasischen Region auseinanderdriften. Am Jordan sind es die Afrikanische Platte und die Arabische Platte, die auseinander driften. Die Plattentektonik ist in dieser Region auch für die hohe seismische Aktivität verantwortlich: Israel und Jordanien sind, wie der ganze östliche Mittelmeerraum, Erdbebengebiet.

Östlich des Jordangrabens steigt die Landschaft auf durchschnittlich mehr als 500 Meter über den Meeresspiegel an. Besonders auf Höhe des Toten Meeres und südlich davon sieht man steil und schroff ansteigende Felslandschaften. Hier erheben sich an einigen Stellen die Gebirgszüge des Ostjordanischen Berglandes, wie der Djebel Mubarak (1727 m) oder der Djebel el-Ataita (1641 m), beide etwas östlich zwischen dem Toten Meer und dem Roten Meer gelegen. Einige Täler sind von Wadis durchzogen, d.h. trockene Flussläufe, in denen sich bei Winterregen das Wasser sammelt und als temporärer Fluss dann ins Tote Meer oder in den Jordan fließt.

Je weiter man nach Osten fährt, desto mehr flachen die Landschaften ab. Hier erstrecken sich die weiten Hochplateaus mit ihren Wüstenflächen, Steinwüsten, Lavawüsten, gelegentlichen Sanddünenfeldern und trockenen Steppenlandschaften. Mit mehr als 70.000 Quadratkilometern bedecken die Wüstengebiete den größten Teil der Landesfläche. Diese Landschaften gehen ohne markante Veränderungen in die arabischen Wüstenlandschaften der Arabischen Halbinsel bzw. Saudi-Arabiens über.

Überhaupt sind alle Grenzziehungen Jordaniens künstlich, d.h. mit Stift und Lineal auf dem Reißbrett der Franzosen und Engländer geschaffen worden. Abgesehen vom Jordan selbst, der heute die Westgrenze bildet, gibt es keine natürlichen Grenzen des Landes, die als markante landschaftliche Veränderungen zu Syrien, Saudi-Arabien oder dem Irak erkennbar wären.

Fruchtbare Landschaften gibt es hauptsächlich in Nordwesten Jordaniens. Hier herrscht beinahe mediterranes Klima. Dementsprechend ist hier die Besiedlung und landwirtschaftliche Nutzung am intensivsten. Der größte Teil des Landes jedoch besteht aus den besagten Wüstenlandschaften mit entsprechender Trockenheit und Sommerhitze. Dort ist Beduinenland.

Einige einzigartige Wüstenlandschaften Jordaniens wurden durch den Monumentalfilm "Lawrence von Arabien" (England, 1962) weltweit bekannt. Insbesondere die Landschaft im Wadi Rum diente als Filmhintergrund und wird heute gern von Touristen besucht. Auch die Gebirgsformationen nahe der Felsenstadt Petra und am Toten Meer bieten atemberaubende Kulissen für Trips durch die Wüsten- und Felslandschaften.

Die jordanische Küste am Roten Meer ist nicht viel mehr als 26 Kilometer lang. So wie Eilat in Israel, ist auch Akaba in Jordanien der einzige Hafen und alleinige Zugang zum Roten Meer. Der größte Teil der Küsten am Golf von Akaba gehört zu Ägypten (Sinai-Halbinsel) und zu Saudi-Arabien.

Im Gegensatz zu seinen östlichen arabischen Nachbarn ist Jordanien arm an Bodenschätzen und arm an Energiequellen. Große Erdölvorkommen gibt es nicht. Erwähnenswert ist allenfalls die Förderung von Phosphaten nördlich von Amman und bei es-Salt. Vom Erdölreichtum der Nachbarn kann Jordanien indirekt profitieren: durch die Geldüberweisungen jordanischer Gastarbeiter in den Golfstaaten und durch Konzessionsgelder für Erdölleitungen, die durch das Land gehen. Wegen dieser Ressourcenarmut muss sich die Wirtschaft des Landes auf Agrarproduktion, Handel und Dienstleistungen stützen.


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