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Beduine im Siq el-Barid | Bildquelle: Mirco Hüneburg

Beduine im Siq el-Barid (Foto: Mirco Hüneburg)

Land und Leute Jordaniens

Jordanien gehört, geographisch gesehen, zur Großlandschaft Syrien, und ist zu mehr als drei Vierteln ein Wüstenland. Der moderne Staat ist ein Kunstgebilde, geschaffen, als die Briten ihr Mandatsgebiet 1946 in die Unabhängigkeit entließen. Die Grenzen der Länder Jordanien, Israel, Libanon, Syrien und Irak wurden von Frankreich und Großbritannien auf dem Reißbrett festgelegt, als sie nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches im Nahen Osten die koloniale Funktion einer Schutzmacht übernahmen.

Die Bevölkerung Jordaniens ist, im Vergleich zu den anderen Ländern des Nahen Ostens, ziemlich homogen. Mehr als 98 Prozent der zehn Millionen Jordanier sind ethnische Araber oder arabisierte Semiten, allerdings einschließlich der fast zwei Millionen Palästinenser im Lande, die mittlerweile größtenteils jordanische Staatsbürger geworden sind. Daneben gibt es noch kleine Minderheiten von Tscherkessen, Tschetschenen, Dagestanern, Kurden, Armeniern und Turkmenen, die allesamt größtenteils als Flüchtlinge ins Land kamen. Ebenfalls Flüchtlinge sind mehrere hunderttausend Iraker, die im Verlauf der Golfkriege ihre Heimat verlassen mussten. Insbesondere die Flüchtlingsströme aus Palästina und dem Irak, aber auch aus Syrien und dem Libanon haben dazu beigetragen, dass sich die Bevölkerung in den letzten 50 Jahren nahezu verfünffacht hat. Tatsächlich hat Jordanien eine der höchsten Flüchtlings-Immigrationsraten der Welt. Historisch gesehen, ist Jordanien eigentlich ein eher dünn besiedeltes Gebiet, in dem nur rund fünf Prozent des Landes landwirtschaftlich nutzbar sind. Dementsprechend lebt heute die überwiegende Mehrzahl der Jordanier in den großen Städten, insbesondere in der Hauptstadt Amman .

Ein großer Teil der jordanischen Bevölkerung geht auf die Beduinenstämme Nordwestarabiens zurück. Daher ist die Kultur der Beduinen in vielen Aspekten des alltäglichen Lebens lebendig, auch wenn nur ein sehr kleiner Bruchteil der Bevölkerung noch der traditionellen nomadischen Lebensweise nachgeht. Religiös ist Jordanien recht einheitlich. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung sind sunnitische Muslime. Daneben gibt noch kleine Gruppen von Schiiten, Drusen und Christen.

Das Land ist ein Königreich. Die herrschende Dynastie der Haschemiten stammt aus dem Hedschas (Hejaz), dem gebirgigen Westen der arabischen Halbinsel, und wurde unter der Schutzherrschaft der Briten als Monarchen-Dynastie eingesetzt. Seit 1952 ist Jordanien eine moderne konstitutionelle Monarchie nach britischem Vorbild, auch wenn der König von Jordanien mehr Befugnisse hat als vergleichsweise das britische Königshaus. Die Person des in der Bevölkerung recht populären Königs gilt als Integrations- und Symbolfigur des modernen jordanischen Staates.

Da das Land über keine reichen Erdölvorkommen verfügt, wie der Irak oder die Golfstaaten, bemüht man sich um den Aufbau moderner Industrie- und Dienstleistungssektoren. Dennoch ist Jordanien im Vergleich zu seinen Nachbarstaaten ein eher armes Land. Der Tourismus ist ein Sektor, der noch in den Kinderschuhen steckt. An Strandurlaub ist nur am kleinen Küstenabschnitt rund um Akaba zu denken, Jordaniens einziger Zugang zum Roten Meer und zum Meer überhaupt. Touristische Hauptattraktionen des Landes sind die weiten Wüstenlandschaften, die beeindruckenden riesigen Felsformationen und Höhenzüge des Wadi Rum, das Tote Meer an der Grenze zu Israel, die weitläufige antike Felsenstadt Petra mit ihren Felsentempeln und Grabbauten, die Wüstenschlösser aus der frühislamischen Zeit, Römerkastelle und mittelalterliche Festungen, arabische Altstädte und Moscheen. Die schönste Art, das Land kennenzulernen, ist eine mehrwöchige Rundreise mit anschließendem Aufenthalt am Roten Meer. Ein besonderes Erlebnis ist die traditionelle Gastfreundschaft der Beduinen. Wer mit einem "Idfadal – ahlan wa-sahlan" (was so viel bedeutet wie etwa: "Treten Sie ein – seien Sie willkommen") zum Tee ins Haus oder ins Zelt geladen wird, hat den besten Zugang zum Verständnis der Jordanier gefunden.


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