Reisefeedback zur Ägyptenreise vom 17.03.2014 mit dem Nilschiff SS Sudan
Reiseverlauf: 1 Nacht Luxor Hotel Sonesta St. George, 4 Nächte SS Sudan von Luxor nach Assuan, 1Nacht Assuan Hotel Pyramisa Isis inklusive Ausflug mit dem Bus nach Abu Simbel
1.Tag– Montag 17.03. – Ankunft
Bei der pünktlichen Ankunft in Kairo erwartete uns schon ein Kollege mit einem STERN Schild – er klebte das Visum in unseren Pass und schon durften wir in Ägypten einreisen – kein Tourist weit und breit, keine Schlange nirgendswo! Am Luxor Flight Gate haben wir was getrunken, mit EUR bezahlt und so unsere ersten EGP als Rückgeld erhalten – Für die ersten Trinkgelder hatten wir jetzt zusätzlich zu den mitgebrachten USD 1 und EUR 5 Scheine gesorgt !!! Die Luxormaschine flog pünktlich ab und war voll! 6 Touristen aus Spanien haben wir getroffen. Sie wollten auch eine Nilkreuzfahrt machen, wussten aber noch nicht auf welches Schiff sie eingebucht waren.
In Luxor erwartete uns vor dem Gepäckband wieder ein STERN Kollege – er half uns mit dem Gepäck. Ich wurde (sicherlich wg. dem Hartschalenkoffer) am Zoll angehalten. WAS ich wohl im Koffer hätte? Kleidung und Pflegesachen… OK! Ich durfte vorbei… Diesem Stern Kollegen haben wir unseren Plan f. den nächsten Tag mitgeteilt, vor Einschiffung um 12h hatten wir ja noch was vor… er hat ein paar Telefonate gemacht (Ägypter telefonieren ununterbrochen mit dem Handy)… und er hat für uns ein Auto f. den nächsten Vormittag arrangiert, den haben wir für 8h Abholung bestellt.
Vom Flughafen wurden wir direkt ins Hotel in einem eigenen Auto gebracht, unser Guide hat die vielen Gepäckträger auf dem Flughafen-Parkplatz abgewimmelt… das Hotel war das Sonesta St George, am Nilufer. Unser Guide hat mit der Rezeption alles arrangiert, wir bekamen ein Zwei Bett Zimmer – selbstverständlich! Schöne breite Betten (das ist wohl standard? Überall 1,20m breite Betten), seitlicher Nilblick, alles super sauber… Jedes Zimmer, jedes Auto auf unserer Reise hatte Klimaanlage. Dagegen hilft ein Schal/Tuch – unbedingt mitbringen! Wir haben uns dann einen Weisswein in der Lobby/Bar gegönnt, ein paar Fotos der sehr pseudo-prunkvollen ägyptischen Hotel-Deko geschossen … die Deko war wirklich sehr exotisch!!! Und dann ab ins Bett.
2. Tag – Luxor
Wir haben gut geschlafen bis 4h… da wurden wir von den Gebetsaufrufen geweckt… das wars dann wohl… diese erste Nacht… kurz vor 7 haben wir gefrühstückt! Es waren noch 4 Tische besetzt. Das Frühstück war typisch und gut, wir hatten nichts auszusetzten. Das Geschirr mit goldenem Rand und mit dem Hotelnamen St George gekennzeichnet.. .sehr englisch, sehr fein, sehr schön… wir saßen und frühstückten mit direktem Nilblick, was will man mehr?!
Als wir kurz vor 8h in der Lobby ankamen (Koffer wurden –selbstverständlich- vom HotelBoy vom Zimmer abgeholt) wartete schon unser Fahrer auf uns mit einem schicken Auto. Er fuhr uns direkt nach West Teben, zu den Memnonkolossen, wo wir unseren ersten privaten Termin wahrnehmen wollten. Wir informierten ihn, dass er uns dort in 1 ½ St wieder abholen sollte. Nach einer guten Stunde waren wir wieder am Parkplatz angekommen, und er wartete schon auf uns. Dann fuhr er uns ins Luxor Museum. Ein sehr schönes minimalistisches Gebäude, die Exponate sind exquisit, es lohnt sich in jeder Hinsicht. Wir hatten das Museum praktisch für uns alleine – was für ein Glück!!!
Wir fuhren dann weiter Richtung Nil, zur SS Sudan. Unser Guide, ein Kopte, hat uns mit dem Einchecken geholfen (?) und wir haben gleich mit ihm den 20h Besuch der light and sound show vom Karnaktempel arrangiert. Dann durften wir unsere Suite Nr 5, Herodote, beziehen. Riesig breite Betten, begehbarer Schrank, Badezimmer mit Badewanne… fantastisch! Auf dem Weg zum Schiff hatten wir noch angehalten und Wasserflaschen gekauft… das Wasser haben wir die ganzen Tage nicht getrunken… es wurden uns Wasserflaschen immer wieder in die Hand gedrückt… fürs leibliche Wohl wurde gesorgt, das Essen war köstlich und Wasser bekamen wir in reichlichen Mengen!!!
Nach dem Mittagessen stellte sich unser Englisch-sprechender Guide vor: Mahmout. Sein English war gut, aber mit ägyptischem Akzent… das war gewöhnungsbedürftig… er war, alles in allem, ein guter Guide… es gibt sicherlich bessere… und schlechtere…. Am frühen Nachmittag ging es los nach Karnak. Wir durquerten die 7 Schiffe und stiegen in einen kleinen Bus ein… und es ging los! Wir sind gute zwei Stunden durch die Tempelanlage gelaufen. Dann ging es weiter zum Luxortempel – es wurde langsam dunkel (17h), der Tempel war beleuchtet und er schaute super aus! Bei dieser Tempel-Besichtigung kam meine Taschenlampe zu ihrem ersten Einsatz. Nicht nur, dass die gelungene romantische Beleuchtung für die künstlerisch-kritische Betrachtung nicht ausreicht, auch der unebene und definitiv schlecht beleuchteter Boden kann tückisch sein… Auch hier ist gutes Schuhwerk wichtig! Vor dem Tempeleingang war eine riesige Bühne aufgebaut, eine extra-show fand f. den Filmfestival statt: Europäisches Ballett + Klassische Musik vor dem Luxor-Tempel – einmalig!
Die Show ist etwas veraltert…sie dauert eine knappe Stunde. Zuerst spaziert man eine halbe Stunde durch die Tempelanlage und dann setzt man sich auf eine Bühne vor dem Heiligen See hin. Unser Guide begleitete uns zurück bis zur SS Sudan – wir waren ihm dafür sehr dankbar… die 7 sehr schlecht beleuchteten Schiffe zu durchqueren, bei denen mind. 2 Ägypter , wohl die Aufpasser, je Schiff, übernachten, war kein schönes Gefühl… Das leckere Abendessen wartete schon auf uns.
Nur einmal gab es Buffet, sonst war immer das Menü fix: Vorspeise, Hauptspeisen und Nachtisch. Immer wieder was anderes, super hat alles geschmeckt. Da ich kein Fleisch und Fisch esse, wurde ich über-füttert… ich bekam mehr Gerichte zur Auswahl auf den Tisch serviert, als Fleischersatz sozusagen, als Gaby! Auch der englische Papa war Vegetarier – ich war also nicht allein… Wir wurden immer gefragt ob wir noch Nachschub haben wollten – wir hätten jedes Gericht zwei Mal serviert bekommen, wenn wir es gewollt hätten! Mehrmals wurde ich gefragt, ob ich ein Sonderwunsch hätte, ob so alles richtig wäre… Nach jedem Essen haben wir einen –ägyptischen- espresso getrunken… ja, da könnten sie noch üben… auch wifi hatten wir auf dem Schiff, aber sehr schwach… das waren wohl die einzigen zwei Sachen, die ich mir traue kritisch zu bemängeln… daher erhält das Schiff 99,999 Punkte von 100…..!!!
3. Tag: West Teben, English Tea und Schleusen von Esna.
Früh ging es los nach West Teben – mit einem kleinen Motorschiff überquerten wir den Nil und dann stiegen wir in einen kleinen Bus ein. Zuerst fuhren wir ins Tal der Könige. Unser Mahmout besorgte die Eintrittskarten. Dann sind wir in die Tuff Tuff Bahn eingestiegen. Vorher habe ich für mir eine Eintrittskarte f. den Besuch des Ramses V + VI Grab besorgt (EGP 50) und Gaby die f. Tutechamun (EGP 100). Der generelle Eintritt (EGP 100, inkl) erlaubt den Besuch von 3 Gräbern. Mahmout empfahl den Besuch der Gräber 2, 8 + 11… alle drei werden auch in meinem Reiseführer empfohlen. Spektakulär war der Ramses V+VI Grab. Die umgerechneten 5 EUR haben sich gelohnt! Gaby war auch sehr mit dem Besuch des Tutenchamun Grabes zufrieden. Dann fuhren wir zum Tal der Noblen. Hier durften wir 2 Gräber besichtigen. Für mich sind diese Gräber die allerschönsten, und die, die Mahmout für uns ausgesucht hat, sind zwei der Besten und Berühmtesten (Sennefer + Rekhmire)! Auch hier kam meine Taschenlampe zum Einsatz –erstens um die hinabsteigenden irregulären und wirklich schlecht beleuchteten Stufen zu beleuchten und dann auch als Zusatzbeleuchtung – spätestens ab hier benutzte Mahmout meine Taschenlampe um die Reliefs zu zeigen – ich habe sie ihm dann zum Abschied geschenkt, inkl. zwei Ersatzbatterien! Als dritter Stopp war der Medinat Habu Tempel geplant (EGP 40, inkl). Über diesen Tempel steht in meinem Reiseführer dass diese Anlage eine -zu Unrecht nicht oft besuchten- Stätte wäre. Auch hier waren kaum Touristen zu sehen! Gut erhaltene Reste des Palastes kann man besichtigen, was sicherlich seltenst noch möglich ist. Dann sollte es zum Tal der Königinnen gehen. Hier baten wir Mahmout, uns bis zum Hatschepsut Tempel zu fahren – wir verzichteten lieber auf die Besichtigung von noch mehr Gräbern… – und natürlich wollten wir auch das Eintrittsgeld der QV- Tickets nicht zurückhaben, welche die Reisegesellschaft für uns gekauft hatte. Er sagte uns, er könne den Plan nicht ändern… und wir müssten den Eintrittsgeld des Hatschepsut Tempels selber zahlen. Dazu waren wir nur allzu gerne bereit. Diesen Tempel nicht zu besuchen wäre eine Schande! Wir vereinbarten einen Treffpunkt am Parkplatz und Mahmout gab uns eine Stunde zur Besichtigung + seine Handy Nr, falls uns was passieren sollte. Wir zahlten EGP 50 + EGP 2 f. die Tuff Tuff Bahn – absolut unnötig, da wir zurück die Strecke gelaufen sind… das ist ein absolut machbarer Spaziergang, mit Hut und Sonnenbrille bewaffnet! Auch die dritte Terrasse konnten wir besichtigen – es ist ein wunderschöner Ort! Warum die Reisegesellschaft alle DREI Gräberstellen besichtigen lässt und der Hatschepsut Tempel nicht im Programm ist, verstehen wir nicht!
Wir waren mehr als pünktlich am vereinbarten Abholpunkt da, wir haben aber trotzdem ca 30 Min. gewartet, bis endlich der Bus kam, und dann nochmal 30min am Eingang der Queens Gräber, bis endlich die zwei englischen Ladies + Mahmout kamen… da hätten wir mehr Zeit im Hatschepsut-Tempel haben können!!! Das war Hetze ohne Grund! Aber wir wollten nicht klagen und sind froh, dass wir überhaupt uns diese Abweichung „genehmigt“ wurde… Bei den Memnonkolossen hielten wir kurz an, es gab keine Zeit mehr zum aussteigen… uns war das Recht, wir waren ja schon am Tag davor dort gewesen…
Kaum bei der SS Sudan wieder angekommen (ca. 14h), fuhr sie schon ab… das Schiff hat auf uns wirklich schon mit dampfenden Maschinen gewartet… Am Nachmittag wurde das 5 o clock tea im Upper Deck serviert – einmalig schön! Wir genossen einen ruhigen und entspannten Nachmittag. Relax Total. Wir fuhren bis Edfu weiter und blieben dort über Nacht. Die Gebetsrufe um 4h haben wir nicht mehr gehört.. man gewöhnt sich auch an alles, dank Oropax!
4. Tag: Edfu und Kombo Ombo
Gegen 9h warteten auf uns die typischen Pferdekutschen am Ufer– die Pferde sind hier so klein und dünn, fast wie Esel schauen sie aus! Um zum Tempel zu gelangen fährt man durch Edfu – was für ein Kulturschock! Zig Fotokopiermaschinen stehen auf der Strasse, es hängen frische Fleischleibe von den gebrechlichen Dächern der Marktbuden, kurzgesagt, sehr, sehr arm, laut, schmutzig… schlimm. Die Tempelbesichtigung war interessant. Hier fiel uns eine junge Touristin negativ auf: lange rotblonde Haare, Spagueti-Träger, knappe Shorts… Hand in Hand mit ihrem jungen Freund… genau so wie man es NICHT machen sollte!!! Um ca. 18h erreichten wir Kom Ombo – der Tempel war schon beleuchtet, wunderschön! Dank meiner Taschenlampe war der irreguläre Boden für uns alle kein Problem – Der Eintritt ( EGP 40, inkl.) beinhaltet auch den Besuch des Krokodilmumien-Museums der gleich daneben ist. Schönes Gebäude, interessanter Besuch!
5. Tag Assuan
Den Vormittag verbrachten wir wieder im Upper Deck – einfach Spitze! Am frühen Nachmittag erreichten wir Assuan. Wir fuhren mit einem Bus durch die Stadt bis zur Anlegestelle von der wir in das Boot, das uns nach Philae brachte, einstiegen. Vom Bus aus sahen wir eine Spitze des oft besuchten unvollendeten Obelisken. Die Überfahrt zur Insel ist kurz und schön. Die Besichtigung ist interessant. Dieser kleine Stausee ist malerisch. Auf der Rückfahrt zum Schiff hielten wir in einer Baumwoll-Fabrik an. Dann fuhren wir weiter zum Schiff… Vor dem Abendessen begleitete uns Mahmout zum Basar. Dort besuchten wir zuerst eine Verkaufsbude der u.a. Magnete verkaufte… … ich wurde auch fündig (ein Skarabäus) und der Verkäufer schenkte mir das Magnet!! Mahmout sagte uns, er hätte den Verkäufer gesagt, dass er sich zurückhalten sollte… was er auch anfänglich tat… als aber Gaby ihr Interesse für schöne Alabasterfiguren zeigte… konnte er sich nicht mehr zurückhalten und wurde lästig… sofort zogen wir uns alle zurück und liefen weiter … zum Gewürzverkäufer…. der uns viel zu viele Gewürze unter die Nase hielt, sodass wir verschrocken schnell weitergingen. Wir liefen bis zum Ende des Bazars, bis zum Bahnhof, und zurück. Wir trafen ein paar Touristen… und mit dem Wort BACH! hielten wir sämtliche Verkäufer im Zaun. Zurück auf dem Schiff, nach dem Abendessen, erzählten wir Mahmout, dass wir gerne in Ruhe die Alabastersachen uns näher angeschaut hätten – da rief er sofort den Händler an, und keine halbe Stunde später konnten wir in Ruhe, auf dem Schiff, die Sachen in der Hand halten. Wir haben drei Stücke gekauft… Das Schenken des Magnetes hat sich für den Händler ausbezahlt!!! Und wir waren auch happy!!!
6. Tag – Samstag – Abu Simbel
Am Freitag wurden wir von der hiesigen Reisegesellschaft informiert, dass doch ein Abu Simbel Konvoi mit Abfahrt um 11h stattfindet – was für eine riesige Freude!!! Also konnten wir heute ausschlafen, schön Frühstücken und uns von unseren lieben englischen Mitreisenden in Ruhe verabschieden! Dann holte uns der Guide mit einem schwarzen Toyota ab und wir fuhren zum Sammelplatz in Assuan. Die Koffer blieben an Bord und wurden dann direkt zum Hotel gebracht. Es waren 6 Autos, die pünktlich um 11h abfuhren. In Assuan wurden die Strassen für uns mit lauten Sirenen gesperrt, man fühlte sich wie ein VIP Besucher… Es waren ca. 3 ½ St Fahrt durch die Wüste. Die erste Stunde war der Himmel bewölkt. Unser Guide (er stotterte) erzählte uns in gutem Deutsch viel Interessantes. Auf halber Strecke wurde angehalten – der Fahrer rauchte eine Zigarette und beide gingen auf die Toilette, beide holten sich auch Tee, der uns auch angeboten wurde. In Abu Simbel hat unser Guide alle Eintrittskarten gekauft, es war alles inkl. in den eur 95. (Eintritt EGP 100. + Guidegebühren EGP 13 ) Der Abu Simbel Tempel + der Nasser See sind wirklich unfassbar schön. Die Tempelfassaden waren im Schatten, das war super! Es war auch hier kaum jemand da… wir trafen ein argentinisches Pärchen, die im Morgenkonvoi gekommen waren.
Wieder in Assuan hat unser Guide am Pier uns den Reiseleiter in Assuan vorgestellt und sozusagen an ihn weitergereicht. Dieser ist mit uns auf die Fähre und hat uns bis zum check in im Hotel Piramisa Isis Island begleitet. Unser Zimmer war schön gelegen, Nilblick…aber der Teppichboden war mehr als renovierungsbedürftig. .. die Badewanne hatte Stockflecken an den Ecken… im Restaurant sah die Gemüse-Dekoration schon sehr traurig aus… wir trauten uns nur an das Salat Büffet… die warmen Gerichte sahen abschreckend unappetitlich aus… Kosten pro Person EUR 20. Getränke extra… wir haben schnell gegessen und sind dann an die Bar /Lobby – die wifi-Verbindung war dort kostenlos und super!
Letzter Tag - Abflug
Der Abflug war pünktlich, in Kairo lief auch alles reibungslos. Beide Flüge waren voll.. nur Gaby, die Glückliche, hatte wieder alle 3 Sitze für sich alleine!!! Mein V-Essen war auch sehr gut.
Frau Sturzenegger