Nilkreuzfahrt zwischen Luxor und Assuan
mit MS Alyssa vom 17.01. bis 24.01.2013
Persönliche Erfahrung über die Lage in Ägypten – Januar 2013
Unsere Ägyptenreise führte uns im Januar 2013 zunächst nach Luxor in Oberägypten mit Ziel Assuan/Abu Simbel. Es handelte sich dabei um eine Nilkreuzfahrt von 1 Woche.
Insgesamt war es für mich die 4. Reise nach Ägypten über einen Zeitraum von 40 Jahren.
Die Erfahrungen, die wir machten, stehen in keinem Vergleich zu den Bildern, welche uns tagtäglich über politische Unruhen, Krawalle und Anarchie – sei es über Fernsehen, Zeitung oder Internet - ins Wohnzimmer geliefert werden.
Zu keiner Zeit haben wir eine bedrohliche oder bedrückende Situation erlebt oder gespürt. Die Ägypter waren allesamt freundlich und hilfsbereit. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass es im Land eine große Hoffnung auf Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung, Eindämmung von Korruption und Protektorat gibt und der neuen Regierung ein gewisses Maß an Unterstützung entgegengebracht wird (man sprach von der Revolution gegen die Mubarak-Regierung und die Befreiung davon als eine Art Erlösung).
Eine ungewöhnliche Militärpräsenz war nicht wahrnehmbar; ebensowenig Aufgebote von Polizeimannschaften!
Die Lage war völlig entspannt! Auch bei den Freitagsgebeten des Islams gab es keine Aufregungen, Demonstrationen oder gar Tumulte!
Natürlich werden die bekannten Touristenziele seit dem extremistischen Anschlag von 1997 durch bewaffnete Angehörige der Armee in Zivil gut gesichert; nicht aber so massiv wie beispielsweise in den 70-er-Jahren.
Einen Engpass in der Versorgung der Bevölkerung bestand nach unserem Erleben etwas in der Benzinversorgung. Dort standen schon mal einige Fahrzeuge mit Wartezeiten von bis zu 4 Stunden an der Tanksäule. Andere Einschränkungen haben wir nicht bemerken können. Die Geschäfte und Märkte waren gut sortiert und voll mit Waren aller Art bestückt.
Dramatisch ist der Rückgang der Touristenzahlen; insbesondere bei Kulturreisen in Ägypten. Die Ägypter leiden sehr unter dem Ausbleiben der Touristen, insbesondere aber der deutschen Touristen, weil diese bislang immer eine feste Größe ihres Einkommens darstellten und auch etwas großzügiger mit „Trinkgelder“ umgingen als andere Besucher.
Die, mit welchen wir gesprochen haben, baten darum, wieder erneut für ihr Land zu werben, was wir hiermit auch gerne machen.
Wir können wirklich allen Interessierten empfehlen, die persönlichen Ängste einmal etwas zu relativieren. Es ist in der Tat nicht so, wie es uns immer mit einer gewissen Hysterie dargestellt wird.
Aus diesem Grund werden wir dieses interessante und gastfreundliche Land demnächst auch wieder bereisen.
A. Husemann