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Reisebericht-Erfahrungen zu Jordanien vom April 2014

Es handelte sich um eine Mietwagenrundfahrt einschließlich Flug und Mietwagen, vorgebuchten Hotels, außerhalb von Amman mit Halbpension. Stationen waren Amman (3 Nächte, Hotel Toledo), Totes Meer (1 Nacht, Hotel Warwick Resort), Wadi Musa (Petra, 2 Nächte Hotel Amra Palace), Wadi Rum (1 Nacht, Rahayeb desert camp) und Aqaba (4 Nächte, Hotel Radisson Blu Tala Bay). Im folgenden möchte ich unsere Erfahrungen schildern, über die Sehenswürdigkeiten selbst können übliche Reiseführer besser informieren. Anmerkung: Wir waren und sind weder der arabischen Schrift noch Sprache mächtig.

Anreise: Flug mit Royal Jordanian (hier hätten wir uns mehr vom Service/Platzangebot erhofft) von Tegel nach Amman. Am Flughafen in Amman wurden wir erwartet und ins Hotel transferiert. Das Hotel Toledo ist ein Mittelklassehotel, zentral gelegen am Abdaliplatz in der Nähe der Al-Hussein-Moschee (zum Platz hin ziemlich laut, Freitags großer Markt, der Eingang liegt allerdings in einer ruhigeren Seitenstrasse).

1. Tag in Amman

Die Lage des Hotels ermöglicht, den alten Kern Ammans zu Fuss zu erlaufen. Bis zum Zitadellenberg ist der Weg allerdings nicht schön. Vom Zitadellenberg schöne Aussicht auf die Stadt und das römische Theater. Der Weg führte uns weiter zum römischen Theater und die Altsstadt (Abdallah-Moschee) und von dort aus in die Rainbowstreet. Hierfür ist schon ein guter Stadtplan erforderlich (wir erhielten einen, als wir zufällig auf eine Art Touristenbüro stießen und danach fragten), denn auch in Amman kommt man mit Englisch nicht so weit (wie gedacht). Zurück nahmen wir dann ein Taxi (vergleichsweise preiswert, auch ohne Taxameter). Preiswertes einfaches Essen dann im Hotel.

2. Tag im Norden

Festung Jerash von JordanienNachdem wir einigermaßen gut aus Amman herausgefunden hatten,war unsere erste Station Jerash. Die Ruinen von Jerash sind sehenswert, Anfahrt und Parken kein Problem, Eintritt für wenige JD. Aufenthalt ca. 2-3 h, über Ajloun wollten wir dann nach Umm Quais. Wir konnten dann zwar die mächtige Festung Qala'at Ar-Rabad von Ferne sehen, jedoch war es uns trotz mehrerer Versuche nicht möglich, einen Zufahrtsweg zu finden (keine Beschilderung). Deswegen gaben wir entnervt auf. Auch der Weg nach Umm Quais, über Irbid, gestaltete sich relativ schwierig, da die Ausschilderung in Lateinischer Schrift, vor allem in Irbid selbst, nicht durchgängig war. Deswegen brauchten wir relativ lange, um Umm Qais (Gadara) am späten Nachmittag zu erreichen.

Die Ruinen von Gadara sind weniger eindrucksvoll als Jerash, dafür entschädigte der wunderbare Blick auf den See Genezareth und die Golanhöhen (den wir dann auch vom toll gelegenen Restaurant genossen (Empfehlung!). Der Rückweg wählten wir dann durch das Jordantal (Militärkontrollen, aber freundlich), vorbei an Pella. Bei der möglichen Geschwindigkeit waren wir erst am späten Abend in Amman.

3. Tag am Toten Meer

Trotz zunächst guter Ausschilderung wieder nicht den direkten Weg gefunden (durch eine Umleitung aus der Bahn geworfen). Auf dem Weg liegt der Besuch der Taufstätte Jesu (Al-Maghtas). Im dortigen Touristenzentrum haben wir uns aber wegen der großen Hitze und des erheblichen Aufwandes (Fahrten mit dem Minibus auf dem großen Gelände, lange Fußwege) für die Weiterfahrt entschieden. Das Hotel am Toten Meer liegt mitten in der Wüste („Oase“), ist aber sehr schön. Von dort aus bringt ein Shuttlebus die Gäste an die Badestelle am Toten Meer (ein Stück Sandstrand inmitten der Einöde). Das Baden ist ein Erlebnis. Die Poollandschaft lädt dann zum relaxen ein, eine Unterhaltung bei einem entspanntes Abendessen wegen der immensen Lautstärke im Speisesaal nicht möglich (→ früher oder später essen gehen).

4. Tag Richtung Wadi Musa (Petra)

Stationen auf dem Weg nach Petra waren der Berg Nebo (wegen der Aussicht empfehlenswert) und die St. Georgskirche in Madaba (Mosaiken, klein aber fein). Aus Zeitgründen haben wir die Thermalquellen von Hammamat Ma'in am Wege liegen lassen. Die Königsstraße in Richtung Süden führt durch eintönig flaches Land, allerdings immer wieder unterbrochen durch die landschaftlich fantastischen Wadis (z. B. Wadi Mujib). Insgesamt zieht sich diese Strecke auch wieder enorm in die Länge, die Festung Karak haben wir uns – mit Blick auf die Uhr - so auch nur vom gegenüberliegenden Berg bei einem Kaffee angeschaut, gegen 19:00 Uhr erreichten wir dann das Hotel in Wadi Musa (Petra). Wie der Name sagt, ein Hotel mit indischem Einschlag (Amra Palace), insgesamt ein sehr nett geführtes Mittelklassehotel. Hier erfuhren wir, dass am selben Abend „Petra by night“ stattfand (12 JD). Das wurde uns vom Hotelpersonal so ans Herz gelegt, dass wir uns trotz des langen Tages entschieden, uns umgehend wieder auf den Weg zu machen. Der Fahrt zum Petra-Touristenzentrum dauert mit dem Auto ca. 5-10 min. Im Scheine vieler Kerzen (insgesamt wohl 2.000) wanderten wir zum Siq, der Schlucht, die dann - malerisch beleuchtet - zur Felsenstadt führt. Am Ende der Schlucht auf dem Platz vor der „Schatzkammer“ ein Kerzenmeer und arabische Musik, eine eindrucksvolle Stimmung. In jedem Fall lohnenswert, sicher ist es schöner, zunächst „Petra by night“ zu erleben, bevor der eigentliche Besuch der Felsenstadt dann am nächsten Tag stattfindet.

5. Tag in der Felsenstadt Petra

Schockierend ist der für jordanische Verhältnisse stolze Eintrittspreis von 50 JD (allerdings zahlen Tagestouristen aus Israel 90 JD!). Parken war kein Problem, auch durch das Touristenzentrum und die dortigen Shops kommt man (ganz anders als bspw. in Ägypten) ohne bedrängt zu werden. Ein schöner Weg führt zum Siq (es werden auch Pferderitte angeboten, die angeblich im Preis enthalten sind, dennoch verlangen (!) die Führer dann – wie wir erfuhren – erhebliche Trinkgelder). Durch den Siq selbst kann man sich, bei Bedarf, mit einer Kutsche fahren lassen. Wir sind alles zu Fuß gegangen. Insgesamt sehr sehenswert, einmaliges Erlebnis. Insgesamt eine Ganztagswanderung, am Ende mit schmerzenden Füssen.

6. Tag in Wadi Rum

Problemlose Fahrt über teilweise Autobahn zum Touristenzentrum von Wadi Rum (klingt mehr, als es ist). Dort wurden wir von einem jungen Beduinen empfangen, der uns den Eintritt (5 JD p/P) abnahm (keine Quittung!?) und uns nach einem Telefonat wieder weiterschickte (schon etwas merkwürdig) an einen Ort, an dem wir in Empfang genommen werden sollten. Das funktionierte dann tatsächlich auch und wir wurden zu einem Wüstenparkplatz geleitet. Auf dem Weg dahin konnten wir schon einige andere Wüstencamps sehen und waren später froh, dass wir nicht dort campieren mussten. Mit dem Jeep ging es 10 min durch die Wüste zum Rahayeb Wüstencamp, zauberhaft in einer Bergnische gelegen, hinter einer Düne versteckt. Sehr netter Empfang, man bot uns kostenlos die bessere Zeltkategorie (mit Dusche und WC) an, was wir dankend annahmen (allerdings stehen auch dort nicht immer Wasser und Strom zur Verfügung, es ist eben Wüste und es machte uns nichts aus). Wir unternahmen, nachdem wir uns halbwegs eingerichtet hatten, in einem uralten Geländefahrzeug eine Tour durch die Wüste nur für uns beide, wir wollten unbedingt den Felsbogen (arch oder bridge) sehen. Das lässt sich dort vor Ort flexibel arrangieren. Unterwegs eine eindrucksvolle Landschaft, ständig andere Ansichten. Insgesamt reichte uns eine 2,5 h Tour, für die wir 60 JD bezahlten. Am Abend ein ziemlich spätes, einfaches, aber schmackhaftes Essen (traditionelle Zubereitungsart sehenswert!) und ein stimmungsvoller, netter Abend bei arabischer Musik und Tanz der arabischen Männer unter freiem, leider nicht ganz klarem Sternenhimmel.

7. - 11. Tag am Roten Meer

Nach kurzer Fahrt nach Aqaba und kurzem Aufenthalt an der „Corniche“ in Aqaba und der Altstadt (nicht besonders sehenswert) erreichten wir das Hotel am relativ kurzen Strandabschnitt von Jordanien am Roten Meer. Das Hotel selbst eine großzügige Anlage, keine besondere Architektur. Insgesamt kein 5*-Hotel nach internationalen Ansprüchen. Das uns zugewiesene Zimmer entsprach überhaupt nicht unseren Erwartungen (grässlicher Blick an der Hotelseite auf Staub, Müll und verrostete Container). Nach Intervention durch alle Managementetagen und mit Unterstützung des rührigen Sterntour-Agenten in Jordanien (5*) wurde uns ein besseres Zimmer für den nächsten Tag zugesagt, was dann auch eingehalten wurde. Das hochgelobte Frühstück entpuppte sich als nicht mehr, als für diese Hotelkategorie angemessen, das Abendessen ebenfalls angemessen, jedoch auch, über die gesamte Reise gesehen, wenig abwechslungsreich. In der Badelandschaft kamen wir uns am ersten Tag vor, wie in einem öffentlichen arabischen Freibad, nichts von der gepflegten, erholsamen Ruhe eines 5*-Hotels. Gegen eine Gebühr von 30 JD können auch Tagesgäste die Anlagen des Hotels nutzen (incl. 20 JD Verzehr), was offensichtlich gern genutzt wird, mit den entsprechenden Konsequenzen. Wir waren froh, dass es nach dem islamischen Feiertagsfreitag dann etwas ruhiger wurde. Das Hotel hat einen eigenen Strandabschnitt am Roten Meer (kristallklares Wasser!). Schön für Taucher ist die Nähe zu einer professionell und nett geführten Tauchbasis. Dort unternahm ich zwei sehr schöne Tauchgänge zum sehenswerten Hausriff und zum Wrack der Cedar Pride (zu angemessenem Preis, 85 JD incl. Ausrüstung).

8. Rückfahrt

Die Rückfahrt (Transfer zum Flughafen Aqaba und Rückflug über Amman nach Berlin) gestalteten sich problemlos.

Fazit: Organisation der Reise tadellos, die Entscheidung, mit dem Mietwagen unterwegs zu sein, würden wir wieder so treffen, auch wenn wir den einen oder anderen Umweg machen mussten, aber auch so haben wir das Land besser kennenlernen können. Die Entscheidung für Mittelklasse-Hotels (3*) war richtig, da diese auch nach internationalem Standard alle in Ordnung waren und für eine oder zwei Nächte völlig ausreichend sind. Die Reiseroute war gut gewählt, allerdings war die Zeit für alle Sehenswürdigkeiten (ob tatsächlich sehenswürdig, können wir allerdings nicht wissen) dann insbesondere durch die lange Fahrzeiten (geringe Durchschnittsgeschwindigkeit) zu knapp bemessen.

Das Rahayeb Camp im Wadi Rum ist eine Empfehlung, für das Hotel am Roten Meer würden wir heute auch Alternativen suchen (von denen es in Aqaba aber wahrscheinlich nicht so viele gibt). Insgesamt sind wir sehr zufrieden, ein schönes und einmaliges Erlebnis.

Anmerkungen:

• Mit dem Auto unterwegs: Der Verkehr in der Stadt läuft etwas anders als bei uns, jeder macht, was er will, aber jeder achtet auch auf den anderen und es gibt keine Aggression; auch so fließt es letztendlich. Viele Ausschilderungen in Lateinischer Schrift, oft unterschiedliche Schreibweise des selben Ortes, besonders im Norden oft nicht durchgehend ausgeschildert. Eine gute Karte ist hier hilfreich, aber auch nicht mehr. Ortsnamen sind zumindest für uns nicht erkennbar, was eine Orientierung erheblich erschwert. Es empfiehlt sich, rechtzeitig wieder für einen ausreichenden Benzinvorrat zu sorgen, da in manchen Regionen Tankstellen sehr rar sind.

• Führungen: Überall werden Führungen angeboten, wir waren jedoch immer auf eigene Faust unterwegs, die Informationen aus den Reiseführens waren für uns ausreichend

• Reiseroutenplanung: Selbst bei gutem Kartenmaterial und/oder GPS sollte man sich für den Tag nicht zu viel vornehmen, da die Wege sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen (selbst wenn man sich nicht verfahren sollte, geringe Durchschnittsgeschwindigkeit), als wir es gewohnt sind. So mussten wir die eine oder andere Sehenswürdigkeit (?) am Wegesrand liegen lassen (siehe auch „Mit dem Auto unterwegs“).

• Wetter: Temparaturen zunächst im angenehmen Bereich (Höchsttemperaturen 25 °C) dann kurzfristig sehr heiß (37 ° C) am Toten Meer, später wieder angenehm, in Aqaba sehr heiß (erst 38°C, dann etwas weniger) Nur am ersten Tag ganz klar, dann immer etwas diesig bis bewölkt.

• Baden im Toten Meer: Man sollte auf jeden Fall vermeiden, das Wasser in Augen oder Mund zu bekommen (sehr schmerzhaft und ekelhafter Geschmack, sofort ausspülen). Zu beachten ist auch, dass das Einatmen des Wassers (Kinder!) durch die irreparable Zerstörung der Lungenbläschen tödliche Folgen haben kann. Nicht versuchen, in Bauchlage zu schwimmen, ist schlichtweg nicht möglich und führt nur dazu, das man doch Wasser in Mund und Nase bekommt.

• Alkohol: In einigen, nicht allen Hotels gibt es Bier, Wein eher selten. Preise sehr hoch. In internationalen Hotels am Roten Meer natürlich Bier (6,50 JD + ca. 20 % Steuer), sehr guter, würziger jordanischer Weißwein (0,375 L für 15 JD + Steuer)

• Köstliche Alternative: das giftgrüne Limetten-Pfefferminzgetränk.

• Kleidung: Wie empfohlen eher konservativ, am Roten Meer eher freizeitmäßig, jordanische Frauen tragen am Strand/Pool vom Bikini bis hin zum Ganzkörperbadeanzug alles.

• Die Menschen: Die Menschen in Jordanien sind uns fast überall freundlich und hilfsbereit begegnet. Es gibt keine Bettelei und auch sonst keine Aufdringlichkeiten. Wir haben uns jederzeit sicher gefühlt. Mit Englisch kommt man allerdings nur begrenzt weit, natürlich in Hotels und bei Sehenswürdigkeiten. Im Lande sonst stößt man dann allerdings sehr schnell an die sprachlichen Grenzen (z. B. Bei Problemen mit dem Auto, da hilft nur Zeichensprache), auch ist die Freundlichkeit hier gelegentlich etwas geringer (eher wie bei uns in Deutschland :o) )

• Essen: Wir waren sehr froh, uns auf der Reise für Halbpension entschieden zu haben, da das Angebot an Restaurants überall sehr begrenzt bzw. nicht vorhanden ist. Arabische Schnellimbisse sind hier dann die – allerdings sehr preiswerte – Alternative.

Reisebericht von Karin R. und Dietrich Kusch

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