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Reisebericht zur Höhepunkte Jordanien mit Abreise 05.03.2016

Jordanien! Ein etwas anderer Reisebericht

Ich entschließe mich eine Rundreise in Jordanien zu buchen. Ich wollte den Jordan und das Tote Meer von der östlichen Seite sehen. Und ich hatte Bedenken, große Bedenken. Mit den Nachbarländern Israel im Westen, Syrien im Norden, den Iraq im Südosten und Saudi Arabien im Süden ist dies zur gegebenen Zeit sicher für manch einen nachvollziehbar.

Vorab gesagt, die Bedenken waren unnötig.

Blick von der Citadelle in Amman 5.März 2016: Direktflug Berlin - Amman, ich werde noch vor der Passkontrolle abgeholt, zum Hotel gebracht, es ist Abend, es ist dunkel, es fühlt sich irgendwie so selbstverständlich an. Am anderen Morgen weckt mich der Muezin und erinnert mich daran wo ich bin. Ich lausche dem melodischen Sprechgesang und freue mich auf die bevorstehende Woche.

Pünktlich erwartet mich, wie verabredet, R., mein Fahrer. R., groß, kräftig, freundlich, zuverlässig, gesprächig....... da kann doch eigentlich nichts schiefgehen.

Amman zeigt sich mir von der schönsten Seite, die Sonne scheint, es wird ein schöner Tag. 750 bis 1000 m über dem Meeresspiegel gelegen, ist dies zu dieser Jahreszeit wohl keine Selbstverständlichkeit.

Unser Auto gleitet durch dichten Verkehr, Stoßstange an Stoßstange, mal nach rechts, mal nach links ausweichend, es gibt keine Spuren auf den breiten Straßen, trotzdem fühle ich mich total sicher. Ich sehe weiße Häuser aus Kalkstein, mal moderne Hochhäuser, mal kleine Villen, mal neu, mal älter, Schilder großer Firmen, Hotel und Restaurantketten wie man sie aus Europa oder den USA kennt, dann wieder kleine Händler, Bäcker, Friseure und Barbiere, ein buntes Bild.

R. erzählt, von der Geschichte der Stadt, zeigt mir die Universität, das große Krankenhaus, weißt hin auf die Besonderheiten , die 7 Hügel auf der sie ursprünglich gebaut wurde , die großen Kreisverkehre, die der Stolz der Stadt sind und die zukünftig durch Ampeln ersetzt werden sollen.

Die Fahrt geht nach Westen. Hügelige Landschaft , teils karg, teil überraschend grün, einzelne Hütten rechts und links, von Zeit zu Zeit kleine Ansiedlungen von Beduinen. Die Regierung versucht, die Beduinen sesshaft zu machen, indem sie ihnen Landstriche schenkt. Einige nehmen das Angebot an, leben mit Ziegen, Schafen, Esel in kleinen Hütten, mit zum Teil Wasser - und Fernsehanschluss, erklärt R. An diesem Tag bade ich im Toten Meer, stehe in Bethanien, der Taufstelle Jesu durch Johannes den Täufer und bestaune hier die wunderschöne russisch orthodoxe Kirche.

Die nächsten Tage erlebe ich das Land in seiner ganzen Länge von Norden nach Süden. Auf den Spuren der Römer, Umm Qays und Jerash, römisches Theater und Citadelle im Amman. Ich staune über die Fülle, die Vollständigkeit und Schönheit der Ausgrabungen. Die Zeit vor 2000 Jahren wird lebendig.

Petra8.März: Morgens soll ich früh mit der Besichtigung von Petra beginnen, rät mir R. als er mich abends im Hotel direkt am Eingang von Petra absetzt. Petra, der Hauptgrund meiner Reise. Endlich! Schon so lange will ich sie sehen die berühmte Stadt der Nabatäer.

Ich starte am anderen Morgen um 6 Uhr, Sonnenlicht fällt noch schräg auf die Felswände, auf die Eingänge der in die Felsen gehauene Grabmäler, Paläste, und Räume, verziert, bemalt, Bizarre Formen im Morgenlicht. In der schmalen Eingangsschlucht ragt an manchen Stellen frisches Frühlingsgrün aus Felsspalten. Das Gelände ist größer als ich es mir vorgestellt habe. Unglaublich vor dem felsigen Hintergrund. Ich steige die Felsen entlang, mache immer neue Entdeckungen. Beduinen laden zum Tee in ihre aus Stäben und Planen errichteten Hütten. Ein kleiner Junge sitzt hinter sauber zurechtgelegten bunten Steinen. Sein Gesicht strahlt als ich ihm 3 kleine Steine abkaufe. 7 Stunde verweile ich an diesem teils mysteriös wirkendem Ort. Die Zeit war zu kurz. Am Nachmittag wollen wir noch bei Tageslicht Aqaba erreichen.

Faszinierende LandschaftenAuf der Königsstrasse nach Süden. Es geht bis auf 1500 m Höhe um dann wieder bergab auf Höhe des Meeresspiegel. Faszinierende Landschaft, grün und dann wieder kahl mit lieblichen bis bizarren Formationen.

Moschee AquabaAquaba, quirlig und lebendig, Menschen am Strand, junge Leute rauchen Wasserpfeife, verschleierte junge Mädchen vergnügen sich im Wasser. Sehr irritierend finde ich Männer, an der Hand eine Frau mit Vollschleier. Eine weiße Moschee, rundherum eine kleine Straße mit Handwerkern, Läden und Restaurants.

Eine Woche ist einfach zu kurz. Am nächsten Tag geht es weiter. Mit einem Jeep durchs Wadi Rum, Zeichnungen in den Felsen, Botschaften der Karawanen die hier durchzogen. Ich steige aus dem Jeep, lausche und denke, so eine Stille habe ich noch nie wahrgenommen.

Nach den Wüstenschlössern, ähnliches habe ich noch nie gesehen, komme ich zurück nach Amman. Noch ein Einkaufsbummel um die letzten Dinar auszugeben. Ich bin erstaunt über die Vielfalt, die sich hinter den Fassaden zeigt. Auffallen tun die exklusiven Läden mit Süßigkeiten und den besonderen Backwaren, deren Namen ich nicht kenne. Überall kann ich kosten ohne mich zum Kauf gedrängt zu fühlen. Ein Bäcker schenkt mir ein flaches Brot, das er gerade an der Wand seines Steinofens gebacken hat. Es wirkt beleidigt, als ich es bezahlen will. Oft werde ich willkommen geheißen, gefragt woher ich komme, man zeigt Interesse und scheint sich zu freuen, wenn ich Deutschland angebe.

Meine allerletzten Dinar schenke ich der Frau, die jeden Tag am Eingang des Hotels meine Tasche durch das Durchleuchtungsgerät schiebt. Sicherheitsmaßnahme.!! Übrigens auch ein Thema, es gibt häufige Polizeikontrollen, überall. Die Jordanier sind stolz darauf, so fühlen sie sich sicher. Und so sagte R. als er mich am Flughaften wieder verabschiedete. Sagen Sie Ihren Freunden in Berlin, dass Jordanien schön und sicher und eine Reise wert ist.

mps
13.04.2016

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