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Megiddo – biblischer Ort aus der Offenbarung des Johannes

"Und er versammelte sie zu dem Ort, welcher auf Hebräisch Armageddon genannt wird" – so steht es im 16. Vers der Offenbarung des Johannes. Armageddon oder Harmageddon ist die Stelle, an der nach biblischer Auslegung einst die Schlacht zwischen Gut und Böse stattfinden wird. Abgeleitet wird der Name von der antiken Stadt Megiddo. Aus „Har Megiddo“, dem „Berg von Megiddo“ entwickelte sich „Armageddon“. Bei dem Begriff, der heute oft als Synonym für die letzte, entscheidende Schlacht verwendet wird, handelt es nicht um einen legendären Platz, sondern um eine reale antike Stadt.

Historische Quellen als Zeugnis

Erwähnt wurde der historische Ort nicht nur im Neuen Testament, auch auf Papyri, die aus der Zeit von Thutmosis III und aus der ägyptischen Armarna-Zeit stammen, wird er namentlich genannt. Megiddo, oder zur Unterscheidung vom nahegelegenen Kibbuz Megiddo auch Tel Megiddo, gehört zu den biblischen Städten von ganz besonderer Bedeutung. Seit 2005 zählt sie zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Austragungsort vieler Schlachten der Antike

Bewohnt war Megiddo bereits seit dem vierten Jahrtausend. Strategisch lag der antike Ort äußerst günstig. Hier kreuzten sich alte Handelsstraßen wie die Via Maris, die von Ägypten nach Mesopotamien führte. Auch der Weg vom Mittelmeer in die syrisch-arabische Wüste verlief über Megiddo. Es ist nicht verwunderlich, dass ägyptische Pharaonen und israelische Fürsten danach trachteten, die Stadt zu erobern und sie gegen neue Überfälle zu befestigen. Zahlreiche Schlachten fanden hier im Laufe der Jahrtausende statt. So besiegte 1457 vor Christus Thutmosis III. hier die Kanaanäer und 1187 kämpfte Saladin gegen die Kreuzritter. 1919 war der Ort einer der Schauplätze der Palästinaschlacht, auf dem General Allenby seine britischen Truppen zum Sieg über die Osmanen führte.

Knotenpunkt der Handelsstraßen

Viele Jahrhunderte lang war Megiddo ein bedeutender Handelsplatz. Ihre größte Blütezeit erlebte die Stadt im zweiten Jahrtausend vor Christus, als ägyptische Streitwagen gegen Pferde aus Kleinasien getauscht und viele andere Güter gehandelt wurden. Spätere Funde wertvoller Schätze aus Lapislazuli und Gold weisen auf den Reichtum der Stadt in dieser Zeit hin. Alle Herrscher hinterließen ihre Spuren. Oftmals wurden die Gebäude ganz oder teilweise zerstört und durch die Eroberer wieder aufgebaut. 1000 vor Christus hatte der legendäre König David die Stadt übernommen. Auf Geheiß seines Sohnes Sohn Salomon erhielt sie einen neuen Palast und eine Festung. König Ahab ließ prächtige Pferdestelle bauen. Die große Zeit von Megiddo näherte sich ihrem Ende, als König Joschija von Juda dem ägyptischen Pharao Necho II. unterlag. 918 vor Christus wurde die Stadt durch Pharao Scheschonq I. völlig zerstört und danach von den Bewohnern aufgegeben.

Besiedlung von der Jungsteinzeit bis zum Perserreich

Erst im Jahre 1903 begannen Archäologen, die Reste der Stadt auszugraben und zu erforschen. Dabei entdeckten sie 20 verschiedene Siedlungsschichten. Sie reichen von der frühen Jungsteinzeit, in der es noch keine Töpferei gab, bis zur letzten Besiedlung zu Zeiten des Perserreiches. Wegen der nahezu lückenlosen Besiedlung gilt das antike Megiddo als bedeutendste Ausgrabungsstelle des Nahes Ostens.

Reste von Salomons Palast und Ahabs Pferdeställen

Die Grabungsstätte von Tel Megiddo ist das ganze Jahr über öffentlich zugänglich. Einer der wichtigsten Funde, den die Archäologen freilegten, ist ein freistehender Rundaltar mit einem Durchmesser von sieben Metern und ungefähr 1,25 Metern Höhe. Er stammt aus dem dritten Jahrtausend vor Christus und ist wohl eines der ältesten Zeugnisse der Besiedlung. Weiterhin sehenswert sind das Tor und der Palast des Salomon. Die während der Zeit Ahabs entstandenen Kasemattenmauern und die große Toranlage vermitteln auch heute noch einen Eindruck von der starken Befestigung. Sie soll, so berichteten Augenzeugen, in der Lage gewesen sein, einer Belagerung von neun Monaten standzuhalten. Im Innern der Festung sind die Reste der Pferdeställe zu sehen. Bis zu 450 Pferde konnten hier untergestellt und versorgt werden, wie sich an den vielen Einzelfutterkrippen zeigt.

Das antike Wassersystem

Die interessanteste Attraktion von Megiddo ist jedoch das Wasserversorgungssystem, das vermutlich zur Zeit von König David entstanden ist. Es ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Baukunst jener Zeit. Um die Bewohner mit Wasser zu versorgen, wurde ein ungefähr 25 Meter tiefer Schacht in den Fels gehauen, an den sich ein 70 Meter langer und drei Meter hoher Tunnel anschloss. Der Tunnel führte zu einer außerhalb der Stadt gelegenen unterirdischen Wasserquelle. Die von einer Mauer umgebene Quelle lag etwas höher als der Boden des Tunnels, sodass ein natürlicher Zufluss entstand. Die Bewohner von Megiddo hatten dadurch Zugang zum Wasser, ohne dass sie dafür die schützende Festung verlassen mussten. Besucher können über Treppen den Schacht hinabsteigen und dieses antike Bauwerk mit eigenen Augen bewundern. Für behinderte Menschen steht ein Fahrstuhl zur Verfügung, der sie nach Anmeldung in die Tiefe bringt.

Auf dem Gelände befindet sich fernerhin ein kleines Museum, das einen Überblick über die umfangreichen Ausgrabungen bietet und ein Modell der antiken Stadt zeigt. Den Abschluss eines Besuches in Megiddo sollte ein Abstecher auf den nördlichen Aussichtspunkt bilden. Von hier aus erschließt sich ein herrlicher Panoramablick über das Gelände und die umgebenden Landschaften.

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