Eine der bedeutendsten und besonders malerischen Orte des omanischen Binnenlandes in den Bergen ist Nizwa. Beindruckend sind die Oasengärten, die Altstadt und die mächtige Festung. Einstmals war Nizwa Residenz der Imame und Sultane.
Rund 140 Kilometer von der heutigen Hauptstadt Maskat entfernt liegt Nizwa am Fuße des Jebel Akhdar. Rund 80.000 Einwohner leben in der Stadt und in den unmittelbaren Vororten. Mit den umliegenden Oasen hat der Bezirk rund 100.000 Einwohner, die aber sehr verteilt siedeln.
Im frühen Mittelalter war Nizwa einmal die Hauptstadt des Landes. Der Ort war schon Ende des 6. Jahrhunderts islamisiert worden und ab dem 7. Jahrhundert ein geistliches Zentrum im Oman. In dieser frühen Zeit regierten die Könige der Julanda-Dynastie von Nizwa aus das Land. Erst im 12. Jahrhundert verlor Nizwa den Rang als erste Stadt an ihre Konkurrentin Bahla. Dennoch blieb Nizwa weiterhin ein geistiges und spirituelles sowie kulturelles Zentrum der Ibaditen. Im 17. Jahrhundert konnte Nizwa seinen Rang als wichtigste Residenzstadt des Landes zeitweise wieder zurückerobern, und zwar als die Sultane und Imame der Ya‘aruba-Dynastie über das Land herrschten, nachdem sie die Portugiesen aus dem Lande vertrieben hatten. Im 20. Jahrhundert wurde die Stadt unter Sultan Qaboos modernisiert, die Altstadt teilweise aber auch originalgetreu restauriert.
Wichtigste Sehenswürdigkeit von Nizwa ist das gewaltige Fort, die Festung der Stadt. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert, als der Ort wieder Zentrum des Oman war. Das Fort wurde auf den Ruinen einer älteren Festung aus dem 9. Jahrhundert errichtet. Dominiert wird das Fort von einem 45 Meter breiten und 35 Meter hohen Festungsturm, der unter Sultan Ibn Saif Ibn Malik al-Ya‘aruba errichtet wurde. Der Innenbereich des Turmes besteht vor allem aus verwinkelten Gängen mit Zwischentüren.
Um den großen Turm herum wurde die Festung mehrfach durch Anbauten, zinnenbewehrten Mauern, Befestigungsvorsprüngen erweitert. Die Anlage war im 20. Jahrhundert mehrfach restauriert worden und macht deshalb einen sehr gepflegten Eindruck. Im Vorhof der Festung gibt es für die Touristen einen Souvenirladen und ein Café. Im ehemaligen Palast- und Wohnbereich des Imams hat man ein Museum eingerichtet.
Unmittelbar an die Festung schließt sich der Souk/Bazar an. Von allerlei Fleischwaren werden auch Obst und Gemüse angeboten. Neben den Lebensmittelbazar gibt es einen Souk für Textil und Handwerksprodukte. Freitags wird auf dem Marktplatz von Nizwa regelmäßig ein Viehmarkt abgehalten.
Zu den größten Moscheen der Stadt gehört die Sultan-Qaboos-Moschee, die man im Gegensatz zu den meisten anderen Moscheen des Ortes auch als nicht-muslimischer Tourist zu bestimmten Zeiten betreten und besichtigen darf.