Ägypten Rundreise 2023 Kairo Luxor
Ich möchte ein paar Bemerkungen zu meiner mit Sterntours in 2023 absolvierten Rundreise an den Orten Kairo und Luxor hinterlassen.
Ich bin eigentlich kein Freund von Gruppenreisen; alleine fühle ich mich wohler als in der großen Gruppe. Hier wurde ich aber eines Besseren belehrt.
Wir waren stets in kleinen Gruppen von 1 bis 8 Personen unterwegs. Dazu wurden moderne Kleinbusse und bei sehr kleiner Gruppe auch PKW genutzt, alle offensichtlich sehr gepflegt. Mit uns nur der jeweilige des Deutschen sehr gut kundige Führer und der Fahrer. Es entstand daher keine Atmosphäre, dass ein Reiseleiter nur seinen Text vor einer großen Grupppe abspult und ansonsten bemüht ist die Gruppe zusammenzuhalten. Während der Fahrten vom Hotel zu den Sehenswürdigkeiten erzählte der Guide situativ zum Beispiel etwas zur Einführung in Ägypten generell, zu den Gebäuden die man neben der Straße sah, zum zeitlichen Tagesablauf, fragte nach Wünschen ob man davon abweichen solle. Und vor allem forderte er zu spontanen Fragen auf und beantwortetet sie flexibel. Es war gefühlt nicht DER Guide, sondern MEIN oder UNSER Guide. Wegen der kleinen Gruppe benötigte niemand ein Mikrofon, sondern es entstand eine normales Gespräch.
Wegen der nach Corona immer noch schwachen Urlauberzahlen hatten nicht alle Reiseteilnehmer dieselbe Rundreise gebucht sondern wir lernten am Folgetag neu gemischt andere Reisende kennen, die das gleiche Tagesprogramm hatten. Das hiess natürlich auch mit Hilfe des Guides untereinander aushandeln, wo man Schwerpunkte legt oder auch auf einen Tagespunkt verzichtet. Oder mal eben umschwenkt weil der Guide noch was Tolles anzubieten hat.
Diese ungeheure Flexibilität der Organisation bot zum Beispiel auch die Gelegenheit etwas später in den Tag zu starten weil der Jetlag mehr Schlaf forderte. Die neuen Arrangements wurden vom Guido per Handy kurzfristig mit dem örtlichen Reisebüro und dem Fahrer fixiert. Zusätzliche Angebote die extra Eintrittsgelder oder Fahrtkosten bedingten, mussten natürlich bezahlt werden bar in die Hand des Guides. Auch hier wurde individuell auf Jeden eingegangen; zahlbar in Euro oder Ägyptische Pfund; zahlbar später oder am auch nächsten Tag, falls jemand erst einen Bankautomaten besuchen musste. Die Bankautomaten findet man zum Beispiel in den größeren Hotels, am Flughafen ...
Die morgendliche Abholung am Hotel erfolgte manchmal vom Fahrer allein um dann den Guide zusammen mit anderen Reisenden beim nächsten Hotel einzuladen. Die Abholung war stets pünktlich mit maximal etwa 15 Minuten Abweichung, was bei dem für Mitteleuropäer chaotischen Verkehr erstaunlich ist.
Die kleine Gruppengröße hatte noch einen positiven Effekt. Jeder erkannte den Anderen vom Gesicht, auch der Fahrer. In Karnak bestand die Gruppe aus einer Person, mir selber. Ich hatte bei der Begehung des Tempels dem Führer nicht gut zugehört und fand ihn nach einer Fotopause nicht wieder am angeblich vereinbarten Treffpunkt. In meiner Ratlosigkeit habe ich den Ausgang aufgesucht und wurde prompt vom am Parkplatz wartenden Fahrer erkannt. Der konnte den Guide anrufen, damit er mich nicht mehr sucht; Thema erledigt.
Das Thema Sicherheit wird allgemein in Ägypten hochgehalten. An allen Sehenswürdigkeiten finden Eingangskontrollen mit Metalldetektoren in Form von Türrahmen statt; dazu Röntgenscanner für mitgeführte Taschen auf dem Laufband. Zuständig ist eine touristische Polizei. An den Straßen sieht man in regelmäßigen Abständen Polizeiposten für eventuelle Personenkontrollen. Auf den Landstraßen werden sie zu Checkpoints, an denen kurz Fahrzeugnummer und als Grund Touristentransport notiert wird bevor es weitergeht. Eine Belästigung habe ich nicht wahrgenommen, sondern es ist mehr eine Bewegungskontrolle.
Ich hatte als Option eine morgendliche Ballonfahrt in Luxor gebucht. Manch ein Reisender hat dazu vielleicht Sicherheitsbedenken und möchte deshalb so etwas eher in Deutschland versuchen. Da ich eine Ballonfahrt schon einmal in Deutschland genießen konnte, kann ich alle beruhigen.
Ich erlebte eine perfekte Organisation.
Die Teilnehmer aller Hotels wurden von Kleinbussen und Taxis in der Nacht zum stadtseitigen Anleger gefahren. Dort stiegen wir warm angezogen in viele kleine Barkassen. Die Barkassen setzen uns alle gleichzeitig über den Nil. Bei dem westlichen Anleger wurden die dem jeweiligen Ballonguide zugeteilten Gruppen in wartende Kleinbusse geladen. Diese ca. 25 Busse fuhren alle gleichzeitig in die Nähe zum Ballonstartplatz. Am Ballon Startplatz wurde die Gruppenaufteilung vom Guide nochmals geprüft, Instruktion über die Verteilung der Personen auf die vier geteilten Ballonkörbe. Etwa 25 Ballons waren in der Morgendämmerung gleichzeitig dabei aufgeblasen zu werden. Die Teilnehmergruppen stiegen über kleine Treppchen in den Ballonkorb während eine große Anzahl von Helfern den Ballon noch am Boden hielten. Dann ging es hoch und wir schwebten bei seichtem Wind über die Felder und die unmittelbar angrenzenden archäologischen Stätten. Und das alles bei soeben im Dunst aufgehender Sonne.
Nach einer Stunde waren wir wieder am Boden, gut instruiert vom Ballon Captain, ständig verfolgt von der jeweiligen Boden Crew. Die Kleinbusse sammelten alle wieder ein, fuhren zum Anleger, wieder übersetzen, wieder ins Hotel fahren.
Noch ein Punkt zu guter Organisation: Meine Flüge von Kairo nach Luxor und zurück von Luxor nach Kairo mit Direktanschluss nach Deutschland. Anders als von Reisenden vor mir beschrieben, wurde mir auch der Boardingpass für den Anschlussflug ausgehändigt, der Tour- Manager achtete beim Rückflug Check-in darauf, dass mein Koffer den NICHT den Vermerk "domestic" bekam sondern den für Auslandsflüge. Dafür bekam er wie andere Helfer vor ihm als Dankeschön ein angemessenes Trinkgeld / Bakschisch und ich freute mich über eine durch und durch gelungene Reise. Steffen
