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Priene (Stadt) in der Türkei

Geografie

Priene ist eine antike Stadt in Kleinasien, die sich im heutigen Westen der Türkei befindet. Die Stadt, die größtenteils in Ruinen liegt, befindet sich in der Nähe des türkischen Ortes Güllübahce im Bezirk Söke, der im Westen an die Ägäis grenzt.

In Priene lässt sich in den Überresten der hellenistischen Stadt ein Hauch vergangener Geschichte erleben. Dank vieler gut erhaltener Grundrisse und einer reichen Anzahl an Überresten von Häusern und öffentlichen Gebäuden gilt Priene als musterhafte antike Stadt, sowohl für Wissenschaftler als auch für Touristen.

Geschichte

Priene ist eine Stadt, die sich einer Umsiedlung zu unterwerfen hatte. Nach einer bewegten Geschichte der Stadt, in dessen Verlauf sich diese zur Seemacht und kriegsführende Stadt erhob, wurde Priene zusammen mit anderen Städten des ionischen Städtebundes dem Persischen Reich untergeordnet. Bis heute ist der geografische Ursprung von Priene nicht bekannt, doch wurde die Stadt im 4. Jahrhundert vor Christus an heutiger Stelle neu gegründet.

Sie wurde systematisch mit einem rechtwinkligen Straßenraster angelegt. Der Aufbau der Stadt nahm viele Jahre in Anspruch, schlussendlich fertiggestellt wurde er nie. Während eines Eroberungszuges gegen das Perserreich im Jahre 334 vor Christus und einem damit verbundenen Aufenthalt Alexanders des Großen in Ionien unterstütze dieser den Aufbau der Stadt beziehungsweise den des großen Athenatempels. 129 vor Christus soll Priene schließlich unter die Herrschaft der Römer gekommen sein, bei der Eroberung durch die Türken ging die Stadt schließlich an sie.

Bevölkerung

Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen lebten in Priene etwa 5000 Menschen. Auch wenn die Stadt selbst keine größere Bedeutung und keinen messbaren Einfluss auf andere Städte gehabt haben soll, umfangreiche Münzfunde belegen nach Meinung von Archäologen, dass Priene regen Handel mit anderen Städten trieb. Nach einer großen Katastrophe, die Priene um etwa 140 vor Christus in Form eines Erdbebens ereilte, wohnten noch bis ins 14. Jahrhundert Menschen in der Stadt.

Stadtanlage

Die Anlage der Stadt erfolgte mittels rechtwinkligem Straßenraster. Da sich die Stadt am Hang des Mykale-Gebirges befindet, sind die von Norden nach Süden führenden Straßen Prienes allerdings nicht befahrbar gewesen, sie wurden als Treppen angelegt. Die Gesamtfläche Prienes betrug etwa 400 Quadratkilometer, das eigentliche Stadtgebiet war jedoch wesentlich kleiner und nur 15 Hektar davon waren tatsächlich bebaut. Die Stadt war durch eine Stadtmauer gesichert, die sogar die außerhalb liegende Akropolis einschloss. Durch drei Tore in der Mauer war die Stadt betretbar.

Agora und Heilige Halle

Die Agora stellte den Marktplatz und Versammlungsort der Priener dar. Sie befand sich etwa mittig in der Stadt und galt als öffentlicher Ort der Zusammenkunft.

Am nördlichen Rand der Agora befand sich die sogenannte Heilige Halle, deren Wände mit einer Vielzahl von öffentlichen Urkunden beschrieben wurden.

Buleuterion

Der als Buleuterion bezeichnete Raum diente dem Stadtrat Prienes für seine Versammlungen. Der Überrest des Buleuterions in Priene verrät deutlich dessen inneren Aufbau, der durch ansteigende Sitzreihen ähnlich eines Theaters oder Hörsaals in Universitäten geprägt ist. In der Mitte des Raumes befanden sich ein Opferstein und eine Art Rednerpult. Die Versammlungshalle bot Platz für etwa 650 Personen. Anders als für viele andere Buleuterien üblich sind die Sitzreihen im Buleuterion Prienes nicht rund, sondern quadratisch angeordnet.

Prytaneion

In unmittelbarer Nähe zum Buleuterion befand sich der Amtssitz der städtischen Verwaltung Prienes. Das als Prytaneion bezeichnete Gebäude diente den Mitgliedern der Regierung für ihre Regierungs- und Verwaltungsgeschäfte. Da die regierenden Pyrtanen die führenden Repräsentanten der Ratsversammlung waren, sollte das Prytaneion nahe der Agora liegen. Im Innern des Prytaneion befanden sich ein Tisch, ein Herd und ein Tisch aus Marmor. Sie zeugen von der hohen Bedeutung der Speisung an diesem Ort, wodurch Bürgern mit besonderen Verdiensten die Ehre zuteil wurde.

Asklepios Heiligtum

Östlich der Agora gelegen, befand sich das Heiligtum des Asklepios. Dieses Heiligtum in Form eines Tempels ist auch als sogenannter Zeustempel Prienes bekannt geworden. Die Entstehung des Antentempels wird von Wissenschaftlern auf das 2. Jahrhundert vor Christus datiert. Der Bau des Tempels steht so nah an der Agora, dass er die Rückwand der Agora Osthalle durchbricht. Im Jahre 1991 begann der Teilaufbau des Zeustempels, der heute besichtigt werden kann.

Theater

Das Theater der Stadt Priene war von beeindruckender Größe. Durch sein Fassungsvermögen von etwa 6500 Personen konnte mehr als die Bevölkerung der ganzen Stadt gleichzeitig darin Platz nehmen.

Das etwa im 3. Jahrhundert vor Christus entstandene Theater hatte etwa 50 Sitzreihen und einen steinernen Ehrensessel an der Orchestra.

Im Theater befindet sich ein Altar des Dionysos, die Vorhalle des Theaters stammt aus römischer Zeit, was in Priene nur an wenigen Stellen gefunden werden kann.

Heiligtum der Demeter und Kore

Das Heiligtum der Demeter und Kore hatte einen Zugang von der Kirche aus, heißt es. Das Heiligtum aus mehreren Figuren bestehend aus Terrakotta zeigt Frauen mit entblößtem Unterleib, deren Unterbauch und Vulva als Gesicht gestaltet sind. Der den Gottheiten Ops, Demeter und Kore geweihte Ort ist heute nicht mehr komplett. Eine der ursprünglich zwei Priesterstatuen befindet sich heute im Pergamom Museum Berlin. Der Tempel des Heiligtums wurde mit einem Dachstuhl aus Holz realisiert.

Wasserleitung

Priene wurde wie viele Städte hellenistischer Zeit mit Frischwasser über eine eigene Wasserleitung versorgt. Dafür sprechen verschiedene Anzeichen, die Forscher ausmachen konnten, auch wenn sie die Wege der Wasserleitung Prienes nicht eindeutig nachverfolgen konnten. Wahrscheinlich ist jedoch, dass das Wasser für Priene aus einer Quelle im angrenzenden Mykale-Gebirge kam. Die antike Leitung als solche konnte bisher nicht gefunden werden, wohl aber einige interessante Teilbereiche davon.

Wohnhäuser

In Priene konnten Wissenschaftler eine Vielzahl an Wohnhäusern ausgraben. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Häuser dem Grundkonzept einem vierteiligen Raumkonzept folgten, davor gab es noch einen Hof. Aufgrund der demokratischen Struktur Prienes waren die Häuser in Priene Typenhäuser und auch die Grundstücke waren gleich groß. Mit der Zeit verlor sich diese Struktur jedoch, es wurden auch größere und kleinere Parzellen als die ursprünglich üblichen gefunden.

Athenatempel

Der Athenatempel gilt als das Hauptheiligtum der Stadt. Von dem Tempel, der eine Bauzeit mit Unterbrechungen von etwa 300 Jahren aufweist, ist heute nicht viel mehr als das Fundament übrig.

Dennoch ist der Athenatempel ein Bauwerk, das mit seinen fünf noch stehenden, großen Säulen die Besucher in Erstaunen und Ehrfurcht zu versetzen vermag.


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