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Die türkische Stadt Iznik

Die Stadt Iznik liegt direkt am Iznik-See im Nordwesten der Türkei und ist dem Landkreis Bursa zugehörig. Somit zählt Iznik zu den Provinzstädten des kleinasischen Raumes. Die Provinz Bursa ist circa 100 Kilometer von Istanbul entfernt und fügt sich an die Küste des Marmarameeres.

Die Geschichte

Bis zur Übernahme in das Osmanische Reich war die Stadt Iznik als Nikaia oder Nizäa bekannt. Die Stadt wurde in Bithynien erbaut und lag unweit der früheren römischen Kaiserresidenz Nikomedia. Dabei soll Iznik in der Frühzeit unter Ankore beziehungsweise Elikore bekannt gewesen sein. Die erste Kolonie am Ort der heutigen Stadt wurde von Antigonos I. Monophthalmos, einem Feldherrn von Alexander dem Großen, gegründet. Die Kolonie verfiel im Laufe der Zeit, bis sie im Jahr 301 vor Christus einen Wiederaufbau durch Lysimachos erfuhr. Nun war die Stadt als Nikaia bekannt, ein Name, den Lysimachos seiner Frau zu Ehren aussprach. Ungefähr um das Jahr 282 vor Christus fiel Nikaia an Bithynien und wurde 74 vor Christus in das Römische Reich übernommen.

Eine besondere Bedeutung konnte Nikaia durch die ökumenischen Konzile während der Spätantike erringen. Das erste Konzil fand im Jahr 325 nach Christi statt, das zweite Konzil schloss im Jahr 787 an. Am Anfang des 2, Jhd. n. Chr. eroberten die Seldschuken die Stadt und wählten sie als Hauptstadt. Nur zwanzig Jahre nach der Eroberung verloren die Seldschuken Iznik nach einer Belagerung der Kreuzritter, wonach die Stadt in den Besitz der Byzantiner überging. Im Jahr 1204 wurde Nikaia erneut als Hauptstadt genutzt. Die aus Konstantinopel vertriebenen Byzantiner besetzen die Stadt im Auftrag des Kaisers Theodor I. Laskaris. Dennoch ließen sich die orthodoxen Patriarchen nicht vertreiben, sodass die auch als Reich von Nicäa benannte Stadt bis zur Rückeroberung Konstantinopels die byzantinische Tradition fortsetzte.

Iznik in der heutigen Zeit

Ins Osmanische Reich wurde Iznik 1331 eingegliedert und entwickelte sich zu einer Macht in der Keramikproduktion. Iznik beherbergt heute ungefähr 23.000 Einwohner und gilt somit als eine Kleinstadt innerhalb der Provinz von Bursa.

Sehenswürdigkeiten:

Ancient Tomb

Die als Ancient Tomb bezeichnete Sehenswürdigkeit ist auch als Berber Rock oder Yeralti Mezari bekannt. Die am Fuß des Berges Abdülvahap gelegene Höhle wurde direkt in den Stein hineingebaut. Im Innenraum der Höhle befinden sich Grabkammern, die aus dem zweiten Jahrhundert nach Christi stammen. Die Grabhöhlen liegen im Westen von Iznik und gelten als hellenistisches Beispiel für Grabkünste. Die Grabkammer befindet sich außerhalb der Stadtmauer von Iznik und liegt dem Lefke Tor gegenüber. In der Nähe des Berber Rocks wurde eine weitere Grabkammer angelegt, die die Gebeine von Abdülvahap Sancaktari enthält, einem Fahnenträger, der in einer Schlacht im achten Jahrhundert sein Ende fand und nach dem der Berg schließlich benannt wurde.

Die historische Armenküche ist mit Verzierungen aus der osmanischen Architektur versehen. Der Bau wird von einer Kuppel mit angrenzendem Säulengang beschrieben, der einen Gewölbebogen trägt. Um den Hauptteil des Gebäudes zu betreten, muss eine Tür mit einer Inschrift durchquert werden. Der Hauptteil wird von einer Kuppel überzogen, in deren Zentrum sich eine Laterne befindet. Auch die Nebenräume des Gebäudes werden von Kuppeln überdacht. Farbige Steinarbeiten und Ziegelarbeiten dekorieren die ehemalige Armenküche und lassen sie bis heute erstrahlen.

Aya Sophia

Die Aya Sophia, auch als Hagia Sophia bekannt, ist eines der ältesten Bauwerke Izniks. Die Kirche, die später als Moschee genutzt wurde, entstand im 4. Jahrhundert nach Christus und wurde von Justinian I. in Auftrag gegeben. Die Kirche darf trotz der Namensgleichzeit nicht mit der in Istanbul liegenden Hagia Sophia verwechselt werden. Während der Entstehung der Aya Sophia von Iznik lag die Kirche an einer Kreuzung der beiden Hauptstraßen des Ortes. Erbaut wurde die Kirche, um Gläubigen im Byzantinischen Reich einen Platz zu geben. Die Kirche wurde geschichtlich bekannt, da hier vermutlich das Siebte Ökumenische Konzil stattfand. Während eines schweren Erdbebens im Jahr 1065 wurde der erste Bau der Kirche bis auf die Grundmauern zerstört, woraufhin eine neue Kirche unter demselben Namen errichtet wurde. Diese Kirche ist noch heute zu besichtigen.

Nach der Übernahme der Stadt in das Osmanische Reich wurde die Kirche zu einer Moschee umgewandelt. In der Nähe der Moschee wurden Bäder und eine Madrasa errichtet, der Name der Moschee wurde in Orhan-Moschee geändert. In den Jahren 1520 bis 1566 wurde das Gebäude vollständig renoviert. Als Izmir zwei Jahrhunderte später von Armut geprägt war, verloren sich alle Bemühungen, die Moschee weiterhin zu erhalten. Als das Dach der Moschee einstürzte, geriet das Gebäude in Vergessenheit.

Die kirchliche Moschee wurde in westöstlicher Ausrichtung errichtet und wird von zwei Seitenschiffen beschrieben. Heute noch sind die Außenwände der Kirche intakt, obwohl das Dach und die Seitengänge eingebrochen sind. Das Hauptschiff konnte der Zeit standhalten und dient als Museum. Im Zuge von Ausgrabungen zwischen 1935 und 1953 wurde der Innenraum der Kirche gereinigt, wobei ein Bodenmosaik entdeckt wurde. Die Bäder wie auch die Madrasa konnten nicht mehr entdeckt werden.

Istanbul-Gate

Wie viele Städte während der Antike war auch Iznik von einer Stadtmauer umgeben. Die Ruinen der Mauern sind bis heute sichtbar und erinnern in weiten Teilen an die Stadtmauern Konstantinopels. Die alten griechischen Mauern wurden im ersten Jahrhundert nach Christus weitestgehend abgerissen und durch neue Mauern ersetzt. Viele Teilstücke der Mauer, sowie die Türme neben den Stadttoren stammen aus der byzantinischen Zeit. Die Mauer besaß vier Eingänge, die als Stadttore bezeichnet waren. Die Tore trugen die Namen der Städte, in deren Richtung sie wiesen. Eine Besonderheit ist das Istanbul-Gate, welches vormals Konstantinopel-Tor genannt wurde. Das Istanbul-Tor liegt in der nördlichen Stadtmauer. Die innere Wand der Stadtmauer wurde erst später errichtet und weist Masken in menschlicher Form auf. Das Istanbul-Tor ähnelt dem Tor auf der Ostseite, welches einen römischen Triumphbogen darstellt.

Iznik-See

Der Iznik-See, im türkischen als Iznik Gölü bezeichnet, befindet sich im südöstlichen Teil der Region Marmara. Mit einer Fläche von 298 Quadratkilometern erstreckt sich der See auf einer Breite von elf und einer Länge von 32 Kilometern. Dank seiner Größe gilt der Iznik-See als der fünftgrößte See der Türkei und als größter See im Marmaragebiet. Während der Antike wurde der See Askania genannt. Die Stadt Iznik liegt am Ostufer des Sees. Die Seepromenade wird heute von zahlreichen Hotels und Ferienanlagen gesäumt und gibt Urlaubern ein beliebtes Reiseziel.

Obelisk

Der Obelisk von Iznik stellt eine der markantesten Sehenswürdigkeiten der Kleinstadt dar. Im Türkischen als Dikilitas bezeichnet, stammt der Gedenkstein aus dem 1. Jhd. n. Christus.

Der Obelisk liegt fünf Kilometer außerhalb von Iznik inmitten von Oliven- und Obstplantagen. Durch seine abgeschiedene Lage ist er für Touristen anfangs relativ schwer zu finden. Trotz ausführlicher Exkursionen konnten bis heute keine weiteren Monumente aus vergangenen Tagen im Umkreis des Obelisken gefunden werden.

Der Obelisk ist mit altgriechischen Buchstaben verziert und teilt auf diese Weise mit, dass er wohl zum Gedenken an den Sohn C. Casius Aselepiodotus errichtet wurde, der im Alter von 83 Jahren seinen Tod fand. Der Obelisk selbst besteht auf fünf Blöcken, die aufeinander getürmt wurden. Der Grundstein des Turmes stellt ein Prisma da. Mit insgesamt 12 Metern ist der Obelisk ein hochragender Zeitzeuge aus vergangenen Tagen. Auf der Spitze des Obelisken war vormals ein Adler angebracht, der heute nicht mehr vorhanden ist. Den Überlieferungen nach befand sich im Umkreis des Obelisken ein Denkmal von Philiscus'un. Heute ist der Obelisk von einer niedrigen Steinmauer umgeben. Für Touristen ist das Denkmal frei zugänglich.

Yenisehir-Gate

Das Yenisehir-Gate gehört zu den vier Stadttoren des altertümlichen Izniks. Das Tor befindet sich im Süden der Stadt und wurde im dritten Jahrhundert nach Christus erbaut. Auf der Rückseite des Tores befindet sich das Mausoleum, auch als Krigizlar-Museum bekannt. Das Yenisehir-Gate besteht aus einem Rundbogen, der von kräftigen Steinblöcken gestützt wird. Auf dem Tor ist eine Inschrift vermerkt, dass es im 3. Jahrhundert errichtet wurde. Leider ist heute nur noch wenig vom Tor erhalten. Einzig der von Steinblöcken gestützte Rundbogen ist heute noch gut erhalten. Die Stadttore wurden so angelegt, dass sie von der Ruine der Hagia Sophia bis heute hervorragend überblickt werden konnten. Wie auch die weiteren Stadttore weist das Yenisehir-Tor in eine bestimmte Richtung, die in diesem Fall die Stadt Yenisehir markiert.


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