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Tanis Geschichte

Tanis entstand, als die nur ca. 25 Kilometer südlich gelegene Residenzstadt der Ramessiden (19./20. Dynastie), Pi-Ramesse(Piramesse, Pi-Ramses, Per-Ramses, Ramses-Stadt; bei dem modernen Ort Qantir gelegen) wegen Versandung des Pelusischen Nilarms aufgegeben werden musste. So verlegte man die Residenz weiter nördlich an den Tanitischen Nilarm, wo am Ostufer eine neue Stadt gebaut wurde. Dort war sie schließlich Regierungssitz der Pharaonen der 21. und 22. Dynastie. Wegen der Inschriften auf manchen Denkmälern, die auch Königsnamen und Regierungsjahrzahlen von früheren Pharaonen beinhalten, hielten die Archäologen lange Zeit Tanis für Pi-Ramesse. Noch der Ausgräber Pierre Montet war fest davon überzeugt, dass Tanis, Pi-Ramesse und Auaris ein- und dieselbe Stadt waren. Doch gibt es keine archäologischen oder inschriftlichen Hinweise darauf, dass vor der Dritten Zwischenzeit eine bedeutende Siedlung in Tanis bestand. Teile des Baumaterials wurden von Pi-Ramesse nach Tanis gebracht und dort als Spolien wieder verwendet, wie einige Bauinschriften verraten. Auch wurden Sphinxfiguren und Statuen älterer Pharaonen erst im Nachhinein dorthin gebracht. Es scheint sich also tatsächlich um eine regelrechte Verlagerung, um einen Umzug der Residenzstadt von Pi-Ramesse nach Tanis gehandelt zu haben. Aufgrund der Grabungsergebnisse der letzten Jahrzehnte in Tell el-Dab’a und Qantir durch das Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum und das Österreichische Archäologische Institut weiß man heute, dass die Ramsesstadt bei Qantir lag, bis sie aufgegeben wurde. Der griechische Name Tanis kommt vom altägyptischen „Djane(t)“. In der Bibel wird Tanis „Zoan“ genannt. Wie Auaris und Pi-Ramesse war Tanis nicht nur Residenzstadt, sondern auch eine Hafenstadt und Handelsmetropole (wie, in einer späteren Epoche, Alexandria ). Von hier aus segelten Schiffe zu den phönizischen Handelstädten Tyros, Byblos und Sidon, um Holz zu importieren, oder nach Spanien, um Silber zu erwerben. Schiffe aus dem ganzen Mittelmeerraum müssen in Tanis vor Anker gelegen haben. Dies brachte natürlich einen gewissen Wohlstand mit sich. Die meisten Hochseeschiffe fuhren übrigens mit phönizischer Besatzung. Die Phönizier waren zu jener Zeit die führende Seefahrernation. Wie alle alten Hafenstädte Ägyptens, lag Tanis nicht unmittelbar an der Küste, sondern an einem Nilarm. Schiffe von außerhalb, die Tanis ansteuerten, mussten zunächst an der Mittelmeerküste die Mündung des Nilarmes finden und dann durch ausgedehnte Brackwasser, Sümpfe und Seen manövrieren, bis sie über Kanäle zum Hafen der Stadt kamen. Die Lage der Kanäle und die Uferlinie der Küstengewässer unterschieden sich stark von den heutigen Verhältnissen. Was war das für eine Zeit, als die Pharaonen in Tanis residierten? Die sogenannte Dritte Zwischenzeit (11. bis 7. Jahrhundert v. Chr.) war eine Zeit der Spaltung Ägyptens in einen Nordteil und einen Südteil. Im Süden, in Theben, herrschte eine Theokratie. Das bedeutet: Im Namen des Gottes Amun-Re regierten die Hohenpriester Thebens über ganz Oberägypten. Im Norden herrschten die Pharaonen, deren Sitz, nach der Aufgabe der Ramsesstadt, schließlich Tanis war. Große Pharaonen der 21. Dynastie waren Smendes I., Psusennes I. und Amenemope. Es ist nicht auszuschließen, dass sie libyscher Abstammung waren. Eindeutig ist dagegen, dass die Könige der folgenden 22. Dynastie (10. bis 8. Jahrhundert v. Chr.) von libyscher Herkunft waren. Unter König Scheschonq I. konnte Ägypten für eine gewisse Zeit geeint werden, da auch der thebanische Gottesstaat unter die Kontrolle des Königs kam. Könige dieser Dynastie waren Osorkon I., Scheschonq II., Takelotis I., Osorkon II. und schließlich Scheschonq III., nach dessen Herrschaft das politische Gebilde Ägyptens zunehmend in Einzelgebiete zerfiel. Es bildeten sich einzelne kleine Territorialstaaten mit libyschen Fürsten und Königen heraus, die in einer Art Polyarchie nebeneinander koexistierten. Diese libysche Polyarchie wurde erst mit der Eroberung Ägyptens durch die Könige aus Nubien / Kusch überwunden, die eine eigene Herrscherdynastie (die 25. Dynastie, 8. bis 7. Jahrhundert v. Chr.) stellten und Ägypten erneut vereinten.


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